Österreicher feiern lang ersehntes «Stockerl» im Slalom
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Mit Champagner-Dusche:Österreicher feiern lang ersehntes «Stockerl» im Slalom

«Ihr Schweizer seid erfolgsverwöhnt»
Party-Österreicher lassen es nach Podesterlösung krachen

Acht Rennen – kein Podestplatz. Österreichs Slalom-Cracks stecken in der Krise. Doch rechtzeitig vor dem Saisonhighlight platzt der Knoten. In der WM-Hauptprobe gibts gleich zwei Podestplätze.
Publiziert: 07:59 Uhr
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Aktualisiert: 09:38 Uhr
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Die Erleichterung bei Manuel Feller ist riesengross.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Das österreichische Warten auf einen Slalom-Podestplatz ist vorbei
  • Manuel Feller und Fabio Gstrein fahren in Schladming aufs Podest
  • Obwohl nun die Heim-WM ansteht, tritt Feller auf die Euphoriebremse
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ramona BieriRedaktorin Sport

Im letzten Winter haben die Österreicher den Slalom dominiert. Bei fünf der zehn Rennen stand einer aus ihren Reihen zuoberst auf dem Treppchen (viermal Manuel Feller, einmal Marco Schwarz). Insgesamt gab es neun Podestplätze, in Gurgl (Ö) mit einem Dreifachsieg sogar den totalen Triumph. Während des ganzen Winters führte ein Österreicher die Disziplinenwertung an, am Ende stemmte Feller die kleine Kristallkugel in die Höhe.

In dieser Saison konnten die Österreicher bisher nicht an diese Leistungen anknüpfen. Während sich Nationen wie Bulgarien, Brasilien, Kroatien oder Italien über Siege und Podestplätze freuten, gingen die Österreicher immer leer aus. Sinnbildlich für die Zick-Zack-Krise: Manuel Feller (32). Er fuhr zwar viermal in die Top 9, schieb aber ebenso oft aus, unter anderem als Halbzeit-Leader in Adelboden BE.

Auch in Madonna di Campiglio (It) kam er nicht ins Ziel. Auf dem Weg, die Bestzeit des späteren Siegers Albert Popov (27) zu unterbieten, schied er aus. Und schrieb danach auf Instagram: «Ein tolles Rennen für unseren Sport, aber wieder einmal ein Schlag ins Gesicht von mir und meinen Teamkollegen.» Bester Österreicher war damals Fabio Gstrein (27) als Zehnter.

«Schönstes Gefühl seit langem»

Drei Wochen später sieht die Gemütslage bei diesem Duo komplett anders aus. In Schladming (Ö) sorgt es im neunten Saisonrennen dafür, dass einer ganzen Nation ein grosser Stein vom Herzen fällt. Der Grund: Feller fährt auf Platz 2, Gstrein feiert als Dritter seine Podest-Premiere. Dabei sieht es im zweiten Lauf zunächst danach aus, als würde die Krise ihre Fortsetzung finden. Mit Marco Schwarz (29) und Johannes Strolz (32) scheiden die ersten beiden Österreicher aus. Und können danach mitverfolgen, wie ihre Teamkollegen endlich die Kohlen aus dem Feuer holen.

«Als die Zeit grün aufgeleuchtet hat, war es das schönste Gefühl seit langem», sagt Feller ins SRF-Mikrofon. Und scherzt: «Ihr Schweizer seid erfolgsverwöhnt, ihr kennt das Gefühl gar nicht mehr, wenn so ein Stein vom Herzen fällt.» Er schreibt einen Grossteil des Erfolgs dem Publikum zu, das die Einheimischen beflügelt habe.

Beim ORF führt Feller aus, dass es Zeit fürs Podest geworden sei. «Aber wir haben oft gesagt, dass man es nicht erzwingen kann.» Und auch wenn die Erlösung rechtzeitig vor der Heim-WM (ab 4. Februar) kommt, tritt er gleich wieder etwas auf die Euphoriebremse. Man könne es in gewisser Hinsicht als Befreiungsschlag sehen. Aber in jedem Rennen fange es wieder bei null an. Trotzdem: «Wir wollen den Schwung mitnehmen.» Obs gelingt, zeigt sich erst am Ende der Weltmeisterschaft. Der Slalom bildet am 16. Februar den krönenden Abschluss.

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