«Nach Adelboden fühlt sich alles einfach und leicht an»
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Odermatt zum Sieg in Wengen:«Nach Adelboden fühlt sich alles einfach und leicht an»

Historischer Super-G-Sieg in Wengen
Odermatt hat Ösi-Skeptiker das Maul gestopft

Der Mann ist ein Wahnsinn! Obwohl vor seinem Debüt am Lauberhorn kaum ein Experte an ihn geglaubt hat, fährt Marco Odermatt die Konkurrenz im Super-G in Grund und Boden.
Publiziert: 14.01.2022 um 07:53 Uhr
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Aktualisiert: 14.01.2022 um 18:05 Uhr
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Marco Odermatt fährt auch beim Super-G der Konkurrenz davon und gewinnt am Lauberhorn!
Foto: BENJAMIN SOLAND
Marcel W. Perren

Bis Donnerstag-Mittag ist Carlo Janka der letzte Schweizer, der in einer Saison (2009/10) sechs Weltcuprennen gewinnen konnte. Kurz bevor er sich in die Ski-Rente verabschiedet, verliert der «Iceman» diesen Titel: Marco Odermatt hat nach seinem überragenden Super-G-Triumph in Wengen nun ebenfalls sechs Saisonsiege auf dem Konto.

Dabei haben diverse Altmeister dem Edel-Techniker aus Nidwalden vor seinem Debüt am Lauberhorn wenig Kredit gegeben. «Weil es hier viele Gleitabschnitte und langgezogene Kurven gibt, wäre ich überrascht, wenn Marco auf dieser Abfahrt in die Top-10 fahren würde. Und ich glaube nicht, dass er in diesem Super-G um den Sieg mitfahren kann», gab ORF-Experte Hans Knauss (51, Kitzbühel-Sieger 1999) im Blick vom Dienstag zu Protokoll.

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«Einfach Wahnsinn»

Nun hat es «Odi» also sämtlichen Skeptikern in eindrücklichster Manier gezeigt. Was sagt Hans Knauss jetzt? «Der Typ ist einfach ein Wahnsinn», anerkennt der Österreicher. «Am meisten hat mich seine geniale Linie über Langentraien und den Seilersboden verblüfft. Das sind genau die Abschnitte, in denen man im Normalfall die Speed-Erfahrung hat, die Marco als Technik-Spezialist noch fehlt. Aber weil bei diesem genialen Schweizer eben nichts normal ist, habe ich ihn hier nun auch in der verkürzten Abfahrt auf der Rechnung.»

Diese verkürzte Abfahrt wird am Freitag gestartet, bevor es am Samstag auf der 4,5 Kilometer langen Originalstrecke ans Eingemachte geht. Odermatt schaut allem, was jetzt noch kommt, total entspannt entgegen: «Ich habe mich vor dem Super-G auf dieser speziellen Strecke wirklich selber auch nicht zum Favoriten-Kreis gezählt. Entsprechend locker bin ich nach dem enormen Druck, den ich in Adelboden verspürt habe, auf den Ski gestanden. Und genau so werde ich auch die beiden Abfahrten angehen.»

Hilfe von Janka

Aber vielleicht kommt Odermatt in Wengen auch deshalb auf Anhieb derart gut zu Recht, weil er vor den beiden Trainings zusammen mit Carlo Janka (Lauberhornsieger 2010) besichtigt hat. «Es gibt kein Rennfahrer, der das Brüggli-S besser trifft als Carlo. Deshalb habe ich diesen und andere Abschnitte genau mit ihm analysiert.»

Für einen Aufreger sorgt bereits vor dem Rennen Odermatts und Jankas Kumpel Gino Caviezel. Nachdem der Bündner nicht am Start erscheint, machen schnell Gerüchte von einer Corona-Erkrankung die Runde. Doch Gino klärt im Telefongespräch mit Blick auf: «Nach den enormen Anstrengungen in Adelboden habe ich mich ganz einfach nicht fit genug gefühlt für einen Einsatz am Lauberhorn. Ich will mich jetzt voll auf Olympia konzentrieren.»

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Raus ins neue Abenteuer:Die Premiere von Marco Odermatt auf dem Lauberhorn
Marco Odermatt gewinnt sensationell den Super-G in Wengen
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Die Siegfahrt im Video:Marco Odermatt gewinnt sensationell den Super-G in Wengen
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