Darum gehts
- Lara Gut-Behrami kritisiert Rennbedingungen in La Thuile wegen schlechter Schneeverhältnisse
- Gut-Behrami behält Führung im Super-G-Weltcup trotz Einbusse von Punkten
- Emma Aicher gewinnt, Michelle Gisin wird Neunte, Joana Hählen Fünfzehnte
Stürze, Verletzungen, Ausfälle: In diesem Winter wurde viel darüber gesprochen. Lara Gut-Behrami (33) tut es auch jetzt in La Thuile (It), obwohl nur sieben Fahrerinnen (von 49) ausscheiden. «Man redet immer von Sicherheit, und dann macht man solche Rennen. So können wir aufhören, darüber zu sprechen», findet sie. Ihr Ärger bezieht sich auf die Verhältnisse. «Der Schnee ist eine Katastrophe. Die Piste bricht und hat Löcher – ich bin einfach froh, gesund zu sein.»
Mit ihrem vierten Platz büsst Gut-Behrami im Kampf um die Super-G-Kristallkugel 10 Punkte auf Federica Brignone (34, It), die Dritte wird, ein. Eine Tragödie? Nein. Gut-Behramis Polster beträgt zwei Rennen vor Schluss immer noch 45 Punkte.
Sicher ist: Einen Kälteeinbruch, wie ihn sich Gut-Behrami wünschen würde, wird es im Aostatal nicht geben. Sie stellt die grundsätzliche Frage, ob es Sinn macht, so überhaupt zu fahren. «Das ist keine Kritik an der Organisation. Es hat zwei Tage lang geregnet, geschneit, es hatte Nebel. Da man kann noch so viel salzen, der Schnee wird einfach nicht hart.»
Gut-Behrami: «Gelassenheit fehlt»
Selbst Sulz-Spezialistin Brignone machen die Plusgrade schaffen. «In erster Linie bin ich sauer auf mich, ich wollte zu viel. Aber die Piste ist tatsächlich nicht wirklich gut», sagt sie. Immerhin: Mit nun 332 Zählern Vorsprung hat sie den Gesamtweltcup fast schon in der Tasche – vier Rennen werden sie und Gut-Behrami noch bestreiten.
Die Tessinerin verschwendet keine Gedanken an die grosse Kristallkugel. Was für die meisten ein super Winter wäre, ist es für Gut-Behrami nicht. «Es ist definitiv eine schwierige Saison. Mir fehlt eine gewisse Gelassenheit – es ist schwierig, damit umzugehen.»
Gisin (9.) und Hählen (15.) erleichtert
Deutlich kleinere Brötchen backen beim Sieg von Deutschlands Ski-Wunderkind Emma Aicher (21) die anderen Schweizerinnen. Dennoch sind zwei sehr erleichtert. Michelle Gisin (9.) meint: «Mit Startnummer 5 hatte ich mega Schwein. Aber ich bin locker, wenn auch noch zu rund gefahren. Das tut gut.»
Auch Joana Hählen (15.) zeigt ihr bestes Rennen des Winters – trotz der miesen Startnummer 27. «Mir fällt ein grosser Stein vom Herzen.»