Drei Medaillen an einer Weltmeisterschaft. Die letzte Schweizerin, welche dieses Kunststück schaffte, war Vreni Schneider. Die Ski-Legende aus Elm GL hamsterte 1989 in Vail (USA) Gold im Riesenslalom, dazu Silber im Slalom und der Kombination.
Und jetzt? Da hat Lara Gut-Behrami (29) tatsächlich die Chance, dreimal WM-Edelmetall in Cortina zu holen. Der Traum platzt im Parallel-Riesenslalom bereits in der Qualifikation.
Schweizer Kritik am Modus
Für den Modus dieser Quali zeigt Alois Prenn wenig Verständnis. Der Cheftrainer der Schweizer Technikerinnen ist nach seinem positiven Coronafall und abgesessener Quarantäne wieder zurück auf der Ski-Piste. Die Freude darüber währt wegen der Quali zum WM-Parallel-Rennen nur kurz.
Diese findet in der Region Lino Lacedelli statt und nicht auf dem Rennhang (Rumerlo), wo am Nachmittag die Entscheidung fällt. «So etwas kann ich nicht verstehen», sagt Prenn. Prompt scheiden drei von vier Schweizerinnen aus – unter ihnen die Mitfavoritin Lara Gut-Behrami. «Sie ist extra angereist und hat sich viel vorgenommen. Klar, dass sie enttäuscht sein wird.»
Im gleichen Atemzug wird Prenn noch eine Kritik los: «Dass man nur einen Lauf in der Quali fährt, ist nicht in Ordnung. Ein Rutscher, und schon ist es vorbei. Das ist für mich unverständlich und nicht WM-würdig.»
Tatsächlich gibt es in der WM-Quali (im Gegensatz zum Weltcup) nur einen Lauf. Nach gut 30 Sekunden ist der Spuk vorbei. Neben Gut-Behrami erwischt es auch die Gold-Anwärterin Petra Vlhova – sie scheidet nach wenigen Toren aus.
Schneider tippt auf 15 Schweizer WM-Medaillen
Doch es bleibt Lara eine Chance im Riesenslalom am Freitag, um mit Vreni Schneider gleichzuziehen. «Lara ist so gut in Form. Ich bin sicher, dass sie es schafft. Ich würde mich freuen», so Schneider.
Vreni hält nicht nur grosse Stücke auf Gut-Behrami. Sie erwartet diese Woche noch Grosses vom Schweizer Team: «Sie sind jetzt bei 7 Medaillen. Ich tippe auf total 15 – das ist machbar und wäre genial!»