Auf einen Blick
- Mikaela Shiffrin spricht über Verletzungen und mentale Herausforderungen im Skisport
- Shiffrin leidet unter Posttraumatischer Belastungsstörung nach schweren Stürzen
- Ihrem Verlobten Aleksander Aamodt Kilde dankt sie mit einem emotionalen Posting für die Unterstützung
Ende Februar hat Mikaela Shiffrin (29) mit ihrem 100. Weltcupsieg Ski-Geschichte geschrieben. Ein Meilenstein, mit dem sie diese Saison nicht mehr rechnete, wie die Amerikanerin im Podcast «We need to talk now» verrät.
Ende November griff sie schon in Killington (USA) danach. Anstelle des Happy Ends gabs das grosse Drama. Sturz, schwere Bauchverletzung und wochenlange Pause. «Ich hatte eine sieben Zentimeter tiefe Stichwunde von diesem schrägen Sturz, die beinahe meinen Darm traf», erzählt sie. Die Verletzung hätte auch das Saisonende bedeuten können.
Kein Wunder, hat Shiffrin daran zu knabbern. Sie musste bis zu ihrem Comeback Ende Januar in Courchevel (Fr) «einige mentale und psychologische Hürden überwinden». Für den Riesenslalom fühlt sie sich da noch nicht bereit. Erst Ende Februar startet sie in dieser Disziplin wieder.
«Irgendwann türmt sich alles auf»
Shiffrin sagt, sie leide unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Diese kann durch ein extrem belastendes oder traumatisches Erlebnis ausgelöst werden und äussert sich beispielsweise durch anhaltende Angst oder emotionale Taubheit. Sie spricht darüber, weil sie nach dem, was in den letzten zwei Monaten los war, in diesem Winter nicht mehr mit einem Sieg gerechnet hat. Shiffrin gibt auch zu, dass sie das Trauma ihres Sturzes im Januar 2024 in Cortina (It) nach wie vor beschäftigt.
Den Einblick in ihre Gefühlswelt gibt sie bewusst – weil Skifahrerinnen mit ähnlichen Erlebnissen das Gespräch mit ihr suchten. «Irgendwann türmt sich alles auf», sagt Shiffrin.
Gegenüber CNN sagte sie nach ihrem 100. Triumph: «Mein Körper schreit mich an, es ist wie ein Kampf oder eine Flucht: ‹Nein, tu es nicht, es ist riskant, es ist gefährlich›. Diese ganze Reise hat sich für mich und das Team ein bisschen wie ein Schleudertrauma angefühlt.»
Liebes-Posting für Kilde
Aktuell fühlt sie sich nicht bei 100 Prozent, wie sie im Podcast sagt. Die Rennvorbereitung brauche mehr Energie. «Aber es gibt Momente, aus denen ich Hoffnung schöpfe, dass ich es wieder auf die Reihe bekomme, auch im Riesenslalom.»
Dabei helfen wird ihr auch ihr Verlobter Aleksander Aamodt Kilde (32). Ihm widmet sie auf Instagram ein emotionales Liebesposting. Es sei Zeit für ein Dankeschön, schreibt sie zu Fotos des Paares. «Diese Saison war in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung, aber dieser Mann rückt alles ins rechte Licht.» Seine positive Einstellung, wie er mit seiner eigenen schweren Verletzung und der Genesung umgehe, sei eine Inspiration für sie. «Ich bin so dankbar, dass ich seine Liebe in meinem Herzen tragen darf.» Seine romantische Antwort: «Es gehören immer zwei zum Tango.»