«Habe mich mit der Linie nicht gut gefühlt»
1:51
Gut-Beharmi über WM-Auftritt:«Habe mich mit der Linie nicht gut gefühlt»

Favoritin erleidet WM-Schlappe
Die Gründe für den Super-G-Frust bei Lara Gut-Behrami

Sie war für viele die Top-Favoritin auf Gold: Lara Gut-Behrami. Am Ende wird sie im WM-Super-G Achte. Was war los? TV-Experte Patrice Morisod hat eine klare Meinung.
Publiziert: 16:21 Uhr
|
Aktualisiert: 17:31 Uhr
1/6
Frust bei Lara Gut-Behrami: Die Top-Favoritin im Super-G scheitert. Platz 8. «Ich bin einfach schlecht gefahren», sagt sie danach.
Foto: SVEN THOMANN

Auf einen Blick

  • Lara Gut-Behrami enttäuscht im Super-G: Platz 8
  • US-Coach steckt direkten, schnellen Super-G für amerikanische Stärken
  • Muss man sich für die Abfahrt Sorgen machen?
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Kein Gold, auch kein Silber, noch nicht mal Bronze. Lara Gut-Behrami (33) kassiert in ihrer Paradedisziplin, dem Super-G, eine Schlappe. Oder eine «Watschn», wie man in Österreich sagen würde. Platz 8, nur Platz 8. Damit ist sie vor Malorie Blanc (12.), Corinne Suter (14.) und Michelle Gisin (17.) die beste Schweizerin.

Ein Trost ist dies nicht, natürlich nicht. Entsprechend kurz angebunden ist sie danach bei den Interviews mit der welschen und Deutschschweizer Presse. «Ich bin einfach schlecht gefahren», sagt sie. Und: «Ich habe die Strecke nicht gut interpretiert.» Letztlich: «So ist es halt.» Für die acht Fragen braucht sie eineinhalb Minuten. Man merkt: Gut-Behrami will einfach so schnell wie möglich weg aus dem Zielraum. 

Ihr Frust ist verständlich. Dass sie kurz angebunden ist, ebenfalls. Mehr, viel mehr hatte auch sie von sich erwartet. «Aber wenn ich nicht mein bestes Skifahren zeige, ist es schwierig, um vorne mitzumischen», sagt sie. Aber ist das wirklich so? Eigentlich nicht. Gut-Behrami hat so viel Klasse, dass sie im Weltcup trotz Fehlern meistens auf dem Podest landet. Elf Mal in den letzten 15 Rennen war dies der Fall. Ausgerechnet jetzt, bei der WM, klappt es nicht.

Warum? Weil die Ulli-Maier-Piste am Zwölferkogel ihren Fähigkeiten nicht entgegenkommt. «Für Lara ist es hier einfach zu wenig steil», sagt RTS-Experte Patrice Morisod zu Blick. Der Walliser hat einst mit Gut-Behrami zusammengearbeitet. Neben dem zu flachen Terrain sieht Morisod ein weiteres Problem: «Lara hat gerne schwierige Kurven – aber bei diesem Super-G hatte es davon schlicht keine.» 

«Lara ist auch keine Maschine»

Tatsächlich steckt US-Coach Alex Hödlmoser einen sehr direkten, schnellen Super-G. Seine Idee ist klar: Er zielt auf die Stärken von Lindsey Vonn (40, USA) und ihren Teamkolleginnen ab. «In diesem Rennen ging die Post ab. Das mögen die Amerikanerinnen, da sie eher von der Abfahrt kommen», so Gisin. Für Vonn geht der Plan nicht auf, sie hängt bei einem Tor ein und scheidet aus. Bei Lauren Macuga (22, USA) klappts – sie holt ex aequo mit Kajsa Vickhoff Lie (26, No) Bronze. Gold geht an Stephanie Venier (31, Ö) und Silber schnappt sich Federica Brignone (34, It). 

Stichwort Brignone. Genau wie bei Lara kommt auch ihr die Strecke in Saalbach nicht entgegen. Warum schafft sie es dennoch aufs Podest? Morisod hat eine einfache Erklärung: «Sie ist für mich beim Gleiten besser als Lara.»

Keine schönen Aussichten für die Abfahrt am Samstag, oder? Gut-Behrami will davon nichts wissen. «Es ist nicht die Strecke, dir mir nicht liegt. Ich bin beim Super-G einfach nicht in den Rhythmus gekommen und konnte nicht beschleunigen», sagt sie. Gisin findet, man habe bei diesem Super-G nicht den geringsten Fehler machen dürfen. «Lara haben letztlich nur sieben Zehntel auf Gold gefehlt. Sie ist halt auch keine Maschine», so die Engelbergerin.

Hoffentlich kein zweites Méribel!

Nun stellt sich manch einer die Frage: Wird Gut-Behrami diese Pleite nachhängen und die ganze WM negativ beeinflussen? Wir erinnern uns: Bei der WM vor zwei Jahren in Méribel wurde Gut-Behrami zum Auftakt im Super-G Sechste. Danach folgten die Ränge 9 (Abfahrt) und 4 (Riesenslalom) – im Frust sprach die Tessinerin danach von «due settimane di merda» («zwei Scheisswochen»).

Jetzt sagt sie: «Es ist nicht das erste Mal, dass ich ein Rennen verhaue. Nun hoffe ich, dass es in der Abfahrt besser läuft.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?