Warum sich Odermatt am Matterhorn nicht im Vorteil sieht
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Klare Einschätzung:Warum sich Odermatt am Matterhorn nicht im Vorteil sieht

Experten tippen auf einen anderen Sieger
Deshalb gehört Odermatt in Zermatt zu den Aussenseitern

Top-Platzierungen sind bei Marco Odermatt Gewohnheit. In Zermatt ist das anders – wir erklären warum.
Publiziert: 10.11.2023 um 18:01 Uhr
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Aktualisiert: 10.11.2023 um 20:58 Uhr
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Marco Odermatt am Freitag, nachdem auch das zweite Training auf der Matterhorn-Piste gestrichen werden musste.
Foto: keystone-sda.ch
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Seriensiege sind kein Garant für eine gigantische Lebensqualität. Marco Odermatt hat es nach einem besonders eindrücklichen Triumph im Dezember 2021 im Gespräch mit Blick so formuliert: «Dieser Erfolg macht die nächsten Jahre sicher nicht entspannter für mich, weil man von mir künftig wohl nur noch Siege erwartet.»

Nun hat der Nidwaldner seither mehrmals bewiesen, dass er mit der Erwartungshaltung besonders gut umgehen kann. Ganz besonders bei der letzten WM in Courchevel, als er nach der Enttäuschung im Super-G mit einer Jahrhundert-Fahrt Gold in der Abfahrt holte. Doch vor der Weltcup-Premiere am Matterhorn kann der zweifache Gesamtweltcupsieger wieder einmal mit etwas weniger Druck an den Start gehen.

Feuz tippt nicht auf Odermatt als Sieger

Experten wie Olympiasieger Beat Feuz sehen Odermatt auf der «Gran Becca» nicht im Kreis der Top-Favoriten, sondern in der Rolle des Aussenseiters. «Odi fungiert in meinem Tipp für dieses Rennen zwar in den Top 5, aber nicht als Sieger.» Die Begründung des vierfachen Abfahrt-Weltcupsiegers: «Auf den meisten anderen Abfahrten gibt es mindestens eine Passage, in der Odi mit seiner überragenden Technik besonders viel Zeit herausholen kann. Das gibt es hier nicht.» Die Bündner Speed-Legende Dani Mahrer liefert noch einen anderen Grund, der gegen einen Matterhorn-Triumph des 26-jährigen Superstars spricht: «Auf einer Strecke, die derart viele Gleitpassagen beinhaltet, ist ein hohes Körpergewicht von grossem Vorteil. Und in dieser Sparte liegt Odermatt deutlich hinter den Brocken wie Niels Hintermann oder Dominik Paris.»

Ähnlich wie in Val Gardena und Andorra

Odermatt bringt knapp 90 Kilo auf die Waage, während der Zürcher Hintermann und der Italiener Paris mehr als 100 wiegen, auch Norwegens Super-Elch Aleksander Aamodt Kilde kratzt die 100 Kilo-Marke. Einen interessanten Anhaltspunkt liefert auch die Statistik des letzten Winters: In neun Abfahrten hat sich Odermatt sechsmal in den Top 4 klassiert. Ausserhalb seiner Norm hat sich der Ausnahmekönner vom Vierwaldstättersee nur bei der Original-Abfahrt in Val Gardena (Rang 7) und beim Finale in Andorra (Platz 15) klassiert – abgesehen vom Schocker in Kitzbühel, als er nach der besten Zwischenzeit in der Steilhang-Ausfahrt ausfiel.

Die «Saslong» wie auch die Piste in Andorra enthalten ähnlich lange Gleitpassagen wie die «Gran Becca» in Zermatt-Cervinia. Und deshalb käme es tatsächlich eher überraschend, wenn Odermatt ausgerechnet hier seinen ersten Weltcupsieg in der Königsdisziplin feiern würde. Das sieht übrigens auch «Odi» selber so: «Die ganz guten Gleiter, die auch noch das eine oder andere Kilo mehr mitbringen, werden auf dieser Abfahrt im Vorteil sein.»

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