Sechs Kilo leicht und sechzig Zentimeter lang: Der neue Schatz im Leben von Denise Feierabend (33). Sie sitzt mit ihrer Lina in den Armen zu Hause in Igis GR gemütlich auf dem Sofa und blickt durch die grosse Fensterfront nach draussen. «Da, ganz hinten, waren wir letzte Woche gemeinsam auf dem Regizerspitz. Es war die erste grössere Wanderung mit Lina. Sie hat das super gemacht. Nur ich musste schwer atmen, denn ich hatte neben der Babytrage vorne auch einen Rucksack am Rücken», so Feierabend schmunzelnd.
Vor drei Monaten erblickte Lina das Licht der Welt. «Als wir sie zum ersten Mal schreien hörten, war dies unglaublich emotional. Andere erzählen viel darüber – aber wenn man es selbst erlebt, ist es dennoch etwas ganz anderes.» Mit «wir» meint sie sich und ihren Ehemann Andy. Er arbeitet in der Versicherungs-Branche und ist seit Sommer 2020 mit der gebürtigen Engelbergerin verheiratet. «Uns geht es blendend, wir geniessen jeden Tag mit Lina», sagt Feierabend.
«Das verrate ich nicht»
Im Gegensatz zu vielen Paaren mussten Feierabend und ihr Mann nicht grübeln, wie sie ihre Tochter nennen würden. «Wir hatten den Namen Lina schon vor Jahren ausgesucht für den Fall, dass wir Eltern würden. Und bei ihm sind wir geblieben», erzählt Feierabend. Den Namen für einen Buben hatten sie auch parat, schliesslich wollten sie bis zur Geburt nicht wissen, ob es ein Mädchen oder ein Junge werden würde. Welchen? «Das verrate ich nicht. Vielleicht bekommt Lina ja eines Tages ein Brüderchen. Und da sollen nicht alle schon wissen, wie es heisst.»
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Im Januar wird Feierabend nicht mehr nur Augen für ihre Lina, sondern wieder für ihre Schüler haben. «Stimmt. Ich werde zwei halbe Tage in Vilters SG unterrichten. Darauf freue ich mich bereits.» Bei der Team-Olympiasiegerin von Pyeongchang (SKor) ging seit ihrem Rücktritt im April 2018 vieles zackig. Zuerst machte sie die Ausbildung zur Lehrerin, es folgte die Heirat, sie arbeitete in der Primarschule und ist nun Mutter. «Ich hatte gar keine Zeit, um nach meiner Karriere in ein mentales Loch zu fallen.»
Rückkehr für eine Fahrt?
Der Skisport ist Feierabend nach wie vor wichtig. Ihr Ehemann ist Präsident des Skiclubs Igis und sie selbst schnallte sich vor Linas Geburt ab und an die Skischuhe an. «Ich vermisse nichts vom Ski-Zirkus, diese Zeit ist vorbei. Nur etwas würde ich gerne noch einmal machen – eine abgesperrte Slalom-Piste herunterfahren. Am liebsten jene in Levi, die Strecke im Norden Finnlands gefiel mir immer sehr.»
So weit wird es nicht mehr kommen. «Macht auch nichts», sagt sie. Man merkt: Feierabend ist glücklich mit ihrem neuen Leben – nicht nur, aber auch wegen ihres neuen Schatzes.