Foto: Swiss Ski/freshfocus

Das Ski-Lazarett lichtet sich
Spanischer Arzt erhöht unsere Chancen auf den Nationencup-Sieg!

Die Ski-Schweiz hat das letzte Nationen-Cup-Duell gegen Österreich auch deshalb verloren, weil wichtige Punktelieferanten verletzt zuschauen mussten. Nun stehen einige starke Männer kurz vor dem Comeback.
Publiziert: 03.11.2022 um 15:53 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2022 um 08:07 Uhr
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Im März 2020 sicherte sich Mauro Caviezel in Kvitfjell als bislang letzter Schweizer die kleine Kristallkugel für den Sieg im Super-G-Gesamtweltcup.
Foto: Getty Images
Marcel W. Perren

Das war brutal knapp! 257 Punkte haben der Schweiz im letzten Frühling im Nationencup im Vergleich mit den Österreichern gefehlt. Ein Mauro Caviezel in Bestform hätte diese Differenz im Alleingang ausgeglichen. Aber eben: Der Super-G-Gesamtweltcupsieger von 2020 konnte im letzten Winter kein einziges Weltcuprennen bestreiten, weil er nach seinem Trainings-Crash im Januar 2021 in den Probefahrten im High-Speed-Bereich durch Sehstörungen gestoppt wurde.

Caviezel kommt dank spanischem Star-Doc in Schuss

Doch dieses Problem scheint der Bündner mittlerweile dank der Ratschläge vom Vertrauensarzt von Töff-Star Marc Marquez gelöst zu haben. «Weil ich durch Justin Murisier erfahren habe, dass Marquez dasselbe Problem wie ich gehabt hat, bin ich im Frühling zu seinem Doc nach Barcelona geflogen. Dieser hat mir geraten, die Kopfposition in der Rennhocke zu erhöhen. Zudem hat er mit mir ein neues Augentraining gemacht.»

Und damit scheint der spanische Mediziner die Rennfahrer-Karriere des 34-jährigen Bündners gerettet zu haben. «Mauros neue Position hat in den letzten Speed-Trainings sehr gut funktioniert. Und zuletzt war er auch in den Swiss-Ski internen Riesenslalom-Vergleichen schneller als einige Talente aus dem Europacup», verrät Co-Trainer Willi Dettling. Damit scheint Caviezels Einsatz beim Speed-Auftakt am letzten November-Wochenende in Lake Louise (Ka) nichts im Weg zu stehen.

Kryenbühl hat die mentale Barriere durchbrochen

Nach Kanada reisen wird auch Urs Kryenbühl, der sich im letzten Januar durch einen grausamen Einfädler in einem Super-G-Tor das Becken gebrochen hat. Im September offenbarte der Schwyzer in einem Gespräch mit Blick, dass ihn die Erinnerungen an diesen Horror-Abflug im Training etwas einbremsen. Doch in der Zwischenzeit scheint der Mann mit drei Weltcup-Podestplätzen diese mentale Barriere durchbrochen zu haben. «Skifahrerisch ist Urs noch nicht ganz auf dem Level, wo er in seinen Top-Zeiten war. Aber er traut sich auf seinem jetzigen Niveau, voll ans Limit zu gehen», sagt Chef-Trainer Tom Stauffer.

Murisier fliegt mit Odermatt in die USA

Freude bereitet den Swiss Ski-Übungsleitern derzeit der Slalom-Spezialist Sandro Simonet (3. Rang 2021 in Chamonix), welcher acht Monate nach seinem Kreuzbandriss im Training richtig gute Leistungen abliefert und voraussichtlich beim ersten Weltcup-Slalom in Val-d’Isère (11. Dezember) starten wird. Und Justin Murisier (30)? Der Unterwalliser hat den Saisonauftakt in Sölden verpasst, weil er sich Ende September wegen eines Bandscheibenvorfalls unters Messer legen musste. «Ich bin derzeit noch ein ganzes Stück von meiner Bestform entfernt, aber die Fortschritte sind erkennbar.» Deshalb wird Murisier nächste Woche mit Marco Odermatt ins Trainings-Camp nach Copper Mountain (USA) fliegen. Murisier: «Wenn ich nicht daran glauben würde, dass ich bis zum Speed-Auftakt in Lake Louise einsatzfähig bin, würde ich nicht ins Camp nach Nordamerika reisen.»

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