Nach dem 1. Lauf träumen die österreichischen Ski-Fans davon, dass das Kitzbühel-Wochenende so abgeschlossen wird, wie es am Freitag lanciert wurde: mit einem Heimsieg.
Der Grund? Manuel Feller zaubert mit Startnummer 1 einen derart starken Lauf in den Schnee, dass sich daran alle Konkurrenten die Zähne ausbeissen. Er führt 31 Hundertstel vor Lucas Braathen (No) und eine halbe Sekunde vor Linus Strasser (De).
Als er sich für den 2. Lauf ins Starthaus begibt, steigt die Spannung in Kitzbühel. Und dann passierts. Feller startet furios, geht volles Risiko und fädelt nach rund zehn Sekunden ein. Der Traum vom Heimsieg platzt jäh. Das Publikum verstummt, kann es nicht glauben.
Nur zehn Sekunden unterwegs
Und Feller trauert einmal mehr der grossen Chance hinterher. Anstatt den dritten Slalom-Sieg seiner Karriere nach Lenzerheide und Flachau (beide 2021) zu feiern, stürzt er zum dritten Mal als Halbzeit-Leader ins grosse Elend. Denn schon 2017 in Zagreb (Kro) und 2021 in Schladming (Ö) ist ihm das Gleiche passiert. Er geht als Letzter in den Stangenwald und scheidet aus.
Während Daniel Yule den Sieg feiert, fährt ein enttäuschter Feller in Richtung Ziel. Dass er dort mit warmem Applaus empfangen wird, dürfte ein schwacher Trost sein.
«Es tut sehr weh, ich kann das Gefühl nicht beschreiben», sagt ein enttäuschter Feller gegenüber ORF. Aber: «Es, ist, wie es ist. Es gibt schlimmere Sachen im Leben.»
Österreich wartet damit weiterhin auf den ersten Kitzbühel-Slalomsieg seit 2017. Der Sieger damals? Marcel Hirscher. (bir)