Ende Oktober verlor Lucrezia Lorenzi (26) ihre Schwester Matilde (†19) nach einem schweren Trainingssturz. Beim Slalom-Auftakt der Damen im finnischen Levi stand sie am Samstag erstmals seit dem Schicksalsschlag wieder bei einem Weltcup-Rennen am Start. Der Tod des jungen Talents hatte die ganze Ski-Welt berührt, so trugen einige Athletinnen bei ihrer Fahrt schwarzen Trauerflor am Arm.
Während des ersten Laufs der Italienerin wird auch Ex-Ski-Ass Felix Neureuther (40), der das Rennen für den deutschen Sender BR co-kommentierte, emotional. «Toll, dass sie hier ist, dass sie mitfahren kann. Das hätte ihre Schwester so gewollt», sagte der Deutsche mit stockender Stimme, während Lucrezia Lorenzi ihren ersten Lauf absolviert. «Das ist jetzt tough zu kommentieren», äussert sich Neureuther hörbar betroffen. «Es gibt Wichtigeres als den Skisport. So ein Schicksal relativiert schon vieles.» Tröstlich sei vor allem, dass insbesondere die Ski-Familie Lucrezia Lorenzi in der schwierigen Zeit viel Halt gebe.
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«Wir werden zu zweit Ski fahren»
Auch Kommentator Tobias Barnerssoi (55) kämpfte mit den Emotionen. «Jetzt ist es wirklich schwierig, zu kommentieren», so der ehemalige deutsche Weltcupfahrer. Es sei sehr schwer gewesen, für Lucrezia Lorenzi in Levi anzutreten. Vor dem Start in Lappland habe Lorenzi mit Blick auf den Tod ihrer Schwester gemeint: «Wir werden zu zweit Ski fahren, Matilde und ich, das wird jetzt immer so sein», zitiert der 55-Jährige die Italienerin. Lorenzi belegte im Levi-Slalom schliesslich den 46. Rang und schied somit im ersten Durchgang aus.