Auf einen Blick
- Lucrezia Lorenzi steht vor dem ersten Rennen seit dem Tod ihrer Schwester
- Ski-Talent Matilde Lorenzi starb nach schwerem Trainingssturz
- Lucrezia fährt weiter, spürt Matildes Geist an ihrer Seite
Am Freitag, 15. November, hätte Matilde Lorenzi ihren 20. Geburtstag gefeiert. Ende Oktober stürzte das Ski-Talent im Training und verletzte sich so schwer, dass es an den Folgen starb. Ein Schock für die Familie Lorenzi und das italienische Ski-Team.
«Ich bin mir nicht sicher, wer dich so schnell von uns nehmen wollte, aber er hat dich sicherlich so sehr gebraucht», schreibt Lucrezia Lorenzi (26) wenige Tage danach auf Instagram. «Es ist schwierig und sehr hart für uns, die wir hier geblieben sind, aber wir spüren bereits, dass du uns von dort oben beschützt.»
Einen Tag nach dem Geburtstag wird Lorenzi in Levi (Fi) ihr erstes Rennen seit dem Tod ihrer kleinen Schwester bestreiten. «Wir werden zu zweit Ski fahren, Matilde und ich. Es wird immer so sein», sagt sie gegenüber der «Gazzetta dello Sport» vor diesem emotionalen Moment. Die Tage nach dem Unfall seien für sie schwer gewesen. Der Skisport hat die beiden seit ihrer Kindheit begleitet. Und auch wenn der Verlust schmerzhaft ist, hat sie erkannt, dass die Leidenschaft für den Sport tief in ihrer Natur verwurzelt ist.
Teamkollegin ist für sie da
Beim ersten Training nach dem Unfall überkam Lorenzi ein besonderes Gefühl. Sie spürte, dass sie nicht alleine auf der Piste war, sondern dass Matildes Geist sie begleitete. Deswegen wird sie künftig auch immer für ihre kleine Schwester mitfahren.
In ihrer Trauer bekommt Lorenzi nicht nur in ihrer Familie Unterstützung, sondern auch vom italienischen Team. Besonders von Marta Bassino (28). Die beiden verbindet eine besondere Freundschaft. «Sie war die erste Person, die ich angerufen habe, als wir vom Unfall hörten», erzählt Lorenzi.
Bassino habe keine Sekunde gezögert und sei sofort zu ihr gekommen, um ihr beizustehen. «Ich sagte ihr: ‹Ich habe meine kleine Schwester nicht mehr hier, du nimmst ihren Platz ein›», erinnert sich Lorenzi. «Wir haben eine sehr starke, fast unerklärliche Bindung.» Wie nahe Bassino das Ganze geht, war auch auf der Trauerfeier zu sehen, an der sie ihre Emotionen nicht zurückhielt.