Auf einen Blick
Matilde Lorenzi ist nach einem Trainingssturz gestorben
Das italienische Ski-Talent wurde nur 19 Jahre alt
Im Frühling wurde sie zweifache italienische Meisterin
Schreckliche Nachrichten aus dem Ski-Sport. Matilde Lorenzi ist nach einem Trainingssturz verstorben. Das italienische Talent wurde nur 19 Jahre alt.
Die traurige Nachricht teilt das italienische Verteidigungsministerium auf X mit. «Das Ministerium und Minister Guido Crosetto drücken ihr tiefstes Beileid aus und umarmen die Familie und Kollegen von Matilde Lorenzi, Mitglied der Heeressportgruppe und eine vielversprechende italienische Skifahrerin, die auf tragische Weise nach einem sehr schweren Unfall verstorben ist», heisst es in dem Statement.
Lorenzi stürzte am Montag während einer Trainingseinheit auf dem Schnalser Gletscher schwer. Gemäss der italienischen Nachrichtenagentur ANSA hat sie den Bodenkontakt verloren, nachdem es ihr die Ski auseinandergerissen hat. In der Folge prallte sie mit dem Gesicht mit voller Wucht auf die pickelharte Piste. Danach schlitterte sie von der Piste, ehe sie von den Trainern erstversorgt wurde. Anschliessend wurde Lorenzi mit dem Helikopter ins Spital gebracht. Sie erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und wurde intensiv versorgt. Nun hat sie den Kampf ums Leben leider verloren.
Auf der Piste, auf der Lorenzi verunglückt ist, haben in den letzten Wochen zahlreiche Profis trainiert, darunter etwa Sofia Goggia. Erste Untersuchungen durch die Polizei haben gemäss italienischen Medien ergeben, dass die Strecke und die Fangnetze in Ordnung waren. Genauere Untersuchungen folgen.
Bestresultat in St. Moritz
Lorenzi galt als vielversprechendes Talent. Erst im März gewann sie zwei italienische Meistertitel, im Super-G und im Riesenslalom. Dabei liess sie im Super-G erfahrene Athletinnen wie Laura Pirovano und Nicol Delago hinter sich. Auch bei den Juniorinnen holte sie im Riesenslalom den nationalen Titel. Auf Nachwuchsstufe glänzte Lorenzi bereits in den Jahren zuvor.
2023 wurde sie Dritte im Riesenslalom, 2022 Zweite in der Abfahrt. Im Januar 2023 feierte sie zudem einen Sieg bei einem FIS-Riesenslalom. Bei Europacup-Rennen fuhr sie zehnmal in die Top 30. Ihr Bestresultat war ein 11. Platz beim Super-G in St. Moritz GR im Dezember 2023. Bei der letzten Junioren-WM sorgte Lorenzi ebenfalls für Aufsehen. Zwar schied sie im Riesenslalom aus, im Super-G wurde sie aber Achte und in der Abfahrt Sechste. Und in der Team-Kombination verpasste sie mit Platz 4 eine Medaille nur knapp.
Die Italienerin liebte den Ski-Sport, hatte aber auch Respekt vor der Geschwindigkeit. «Ich habe Angst davor, schneller als gewöhnlich zu fahren», sagte sie mit 13 Jahren gegenüber Rai Gulp. Die Angst hielt sie nicht davon ab, eine grosse Karriere anzustreben. Lorenzi überwand sie, indem sie ihre technischen Fähigkeiten in den letzten Jahren fortlaufend verbesserte. Nun hat ihr geliebter Sport sie gut zwei Wochen vor ihrem 20. Geburtstag aus dem Leben gerissen.