Die Ski-Welt hat einen ihrer erfolgreichsten Athleten verloren. Andreas Molterer, der wegen seiner blonden Haare auch liebevoll als «weisser Blitz von Kitz» bezeichnet wurde, starb wenige Wochen nach seinem 92. Geburtstag.
Seinen Lebensabend verbrachte «Anderl» in seiner Heimat in Kitzbühel. Dort, wo er während seiner Karriere mit der Rekordzahl von neun Siegen Legenden-Status errungen hatte und gemeinsam mit Toni Sailer (1935–2009), der seinerseits als «schwarzer Blitz von Kitz» galt, Teil eines sechsköpfigen Wunderteams aus Kitzbühel geworden war. Komplettiert wurde dieses von Fritz Huber (1931–2017), Mathias Leitner (88), Ernst Hinterseer (91) und Christian Pravda (1927–1994).
Am Hahnenkamm gewann Molterer zwei Abfahrten, drei Slaloms und vier Kombinationen. Damit hat er insgesamt drei Siege mehr als Didier Cuche (49), der fünf Abfahrten sowie einen Super-G auf der Streif gewann und seit 2012 alleiniger Rekordsieger der Hahnenkamm-Abfahrt ist.
Nach Karriereende gings in die USA
Dazu kamen 50 weitere Siege in FIS-Rennen, unter anderem auch der Klassiker am Lauberhorn. 1956 gewann Molterer an den Olympischen Spielen in Cortina d'Ampezzo (ITA) im Riesenslalom (Silber) und der Abfahrt (Bronze) je eine Medaille. Dazu kamen insgesamt drei Medaillen an Weltmeisterschaften. Hätte es in seiner Ära den Weltcup gegeben, hätte er die Gesamtwertung viermal gewonnen.
Nach dem Ende seiner aktiven Karriere zog es Molterer mit seiner Lebenspartnerin Kay in die USA. Über 60 Jahre lebte er in den Staaten, bevor er sich nach ihrem Ableben 2022 den Wunsch erfüllte, seine letzten Tage in seiner Heimatstadt Kitzbühel zu verbringen. (dti)