Stenmark oder Hirscher? Zurbriggen oder Maier? Wer ist der grösste Skirennfahrer aller Zeiten? Blick hat eine eigene Wertung erstellt. Berücksichtigt wurden erste, zweite und dritte Plätze im Weltcup, bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Klar, dass Siege dabei mehr Punkte ergaben. Auch grosse Kristallkugeln für den Gewinn des Gesamtweltcups sowie kleine Kristallkugeln für die Disziplinenweltcups wurden berücksichtigt.
Das Ergebnis unserer Berechnung? Eine Spielerei. Im Wissen darum, dass sich Fahrer aus verschiedenen Epochen nur sehr schwer miteinander vergleichen lassen. Das sind unsere Top 20.
Weltcup
Sieg: 1 Punkt. Zweite: 0,4. Dritte: 0,2.
Bemerkung: Halbe Punkte für Team- und City-Events.
Olympia
Gold: 10. Silber: 6. Bronze: 4.
Weltmeisterschaften
Gold: 5. Silber: 3. Bronze: 2.
Bemerkung: Halbe Punkte für WM-Medaillen, die an Olympia vergeben wurden.
Kleine Kristallkugeln
Erste: 5. Zweite: 2. Dritte: 1.
Bemerkung: Halbe Punkte für Kombination- und Parallelwertung.
Grosse Kristallkugeln
Erste: 10. Zweite: 4. Dritte: 2.
Berücksichtigt wurden alle Ergebnisse seit Einführung des Weltcups 1967.
Weltcup
Sieg: 1 Punkt. Zweite: 0,4. Dritte: 0,2.
Bemerkung: Halbe Punkte für Team- und City-Events.
Olympia
Gold: 10. Silber: 6. Bronze: 4.
Weltmeisterschaften
Gold: 5. Silber: 3. Bronze: 2.
Bemerkung: Halbe Punkte für WM-Medaillen, die an Olympia vergeben wurden.
Kleine Kristallkugeln
Erste: 5. Zweite: 2. Dritte: 1.
Bemerkung: Halbe Punkte für Kombination- und Parallelwertung.
Grosse Kristallkugeln
Erste: 10. Zweite: 4. Dritte: 2.
Berücksichtigt wurden alle Ergebnisse seit Einführung des Weltcups 1967.
Ivica Kostelic (Kro, 43), 109,8 Punkte
Podestplätze in Super-G, Riesenslalom, Slalom, Kombination und Parallelrennen: Der Kroate war ein echter Allrounder. Nur in der Abfahrt ging er leer aus. Hier war ein siebter Rang in Kitzbühel 2010 seine beste Klassierung. Was ihm ebenfalls fehlt, ist der Olympiasieg, als Trost gabs aber gleich viermal Silber.
Kjetil Jansrud (No, 38), 111 Punkte
Der Norweger, der 2022 zurücktrat, war ein Mann für Grossanlässe: 5 Olympia- und 3 WM-Medaillen hat er gewonnen. Es hätten aber sogar noch mehr werden können, denn gleich dreimal fuhr er bei Titelkämpfen auf den undankbaren vierten Rang.
Jean-Claude Killy (Fr, 80), 113,3 Punkte
Wäre «King Killy» ein paar Jahre später zur Welt gekommen, würde er in dieser Liste wohl noch weiter vorne auftauchen, denn der Franzose feierte auch schon vor der Einführung des Weltcups 1967 grosse Erfolge. Weil er bereits 1968 zurücktrat, gewann er «nur» 15 Weltcup-Rennen und zweimal den Gesamtweltcup.
Ted Ligety (USA, 39), 115,5 Punkte
Er war während Jahren «Mister Riesenslalom». 24 seiner 25 Weltcupsiege feierte er in dieser Disziplin. Logisch, dass er im Riesen auch Olympiasieger (2014) und Weltmeister (2011, 2013 und 2015) wurde und gleich fünfmal die kleine Kristallkugel gewann.
Henrik Kristoffersen (No, 29), 123,8 Punkte
Noch ist der Norweger aktiv und hat die Möglichkeit, in diesem Ranking nach oben zu klettern. Was in seinem bisher schon beeindruckenden Palmarès noch fehlt, ist der Olympiasieg. Die nächste Möglichkeit dazu hätte er 2026 in Italien.
Phil Mahre (USA, 66), 132,1 Punkte
Der Technik-Spezialist hatte das Pech, dass er zu einer Zeit aktiv war, in der auch ein gewisser Ingemar Stenmark fuhr. Trotzdem feierte er zahlreiche Erfolge, so zum Beispiel Olympia-Gold im Slalom 1984 in Sarajevo und den Kombi-WM-Titel 1980 in Lake Placid. Ausserdem gelang ihm zwischen 1981 und 83 im Gesamtweltcup der Titel-Hattrick.
Lasse Kjus (No, 52), 143,7 Punkte
Wie es sich für einen echten Norweger gehört, war Kjus bei Grossanlässen immer bereit. An Weltmeisterschaften gewann er gleich elf Medaillen (dreimal Gold und unglaubliche acht Mal Silber). Im Vergleich dazu fallen seine 18 Weltcupsiege fast ein bisschen mickrig aus.
Alexis Pinturault (Fr, 32), 145,5 Punkte
Er ist neben Kristoffersen der einzige aktive Skirennfahrer in diesem Ranking. Viele mag es erstaunen, dass der Franzose so weit vorne liegt. Dies mag wohl auch daran liegen, dass er kein Mann der lauten Töne ist und deshalb seine vielen Erfolge beinahe ein bisschen untergehen.
Stephan Eberharter (Ö, 54), 152,6 Punkte
Erstaunlich: Erst der neunte Fahrer in dieser Rangliste ist ein Österreicher. Eberharter hatte drei starke Disziplinen: Abfahrt, Super-G, Riesenslalom. Besonders dominant war er in der Saison 2002/03: Sieg im Gesamtweltcup, Sieg in der Abfahrt- und Super-G-Wertung und Weltmeister im Super-G in St. Moritz.
Bode Miller (USA, 46), 167 Punkte
Miller gewann gleich in fünf Disziplinen mindestens fünf Rennen. Trotzdem hat er die Top 10 der erfolgreichsten Skirennfahrer aller Zeiten knapp verpasst. Gäbe es aber auch ein Ranking der zehn verrücktesten Fahrer aller Zeiten, wäre ihm ein Podestplatz garantiert. Mindestens!
Gustav Thöni (It, 72), 167,5 Punkte
Der Südtiroler gewann zwischen 1969 und 1977 24 Weltcuprennen. Am stärksten war er im Riesenslalom: Gleich dreimal konnte er den Klassiker in Adelboden für sich entscheiden.
Benjamin Raich (Ö, 45), 187,6 Punkte
Wie Thöni kommt auch Raich auf drei Siege am Chuenisbärgli. Gar fünfmal siegreich war er in Wengen. Doch Raich war nicht nur in der Schweiz erfolgreich, sondern überall. Alleine an der WM in Bormio 2005 konnte er fünf Medaillen gewinnen.
Alberto Tomba (It, 56), 194,8 Punkte
«Tomba la bomba» war in den 80ern und 90ern das Slalom- (und mit leichten Abstrichen auch Riesenslalom-) Ass der Welt. In beiden Disziplinen wurde er Olympiasieger und Weltmeister und gewann je viermal die kleine Kristallkugel.
Aksel Lund Svindal (No, 40), 201,1 Punkte
Vancouver 2010 waren seine Olympischen Spiele. In Kanada holte er sich gleich einen kompletten Medaillensatz ab: Gold im Super-G, Silber in der Abfahrt und Bronze im Riesenslalom. Aussergewöhnlich: 2002/03 gewann er im Europacup dank dreier Siege die Slalomwertung, im Weltcup aber wurde er vor allem zum Speed-Spezialisten.
Kjetil André Aamodt (No, 52), 203,9 Punkte
Vier Olympiasiege und gar fünf WM-Titel: Aamodt ist der erfolgreichste norwegische Skirennfahrer aller Zeiten, und wie es sich für einen Norweger gehört, war er ein Allrounder und gewann in allen fünf Disziplinen mindestens ein Weltcuprennen.
Pirmin Zurbriggen (Sz, 60), 210,3 Punkte
Noch ist er der einzige Schweizer in unserem Ranking. Didier Cuche und Beat Feuz haben die Top 20 knapp verpasst und noch liegt Marco Odermatt knapp dahinter. Zwischen 1985 und 1989 gewann Zurbriggen gleich elf Medaillen an Grossanlässen. Wäre er nicht schon mit 27 zurückgetreten, er hätte es vielleicht sogar aufs Podest geschafft.
Hermann Maier (Ö, 50), 224,6 Punkte
Trotz zahlreicher schwerwiegender Verletzungen hat es der «Herminator» auf Platz 4 geschafft. 1999/2000 und 2000/01 gewann er jeweils sowohl den Gesamtweltcup als auch noch die kleinen Kristallkugeln in der Abfahrt, im Super-G und im Riesenslalom.
Marc Girardelli (Lux, 60), 227,9 Punkte
Der gebürtige Österreicher startete beinahe die ganze Karriere für Luxemburg. Girardelli wurde zwar viermal Weltmeister, aber nie Olympiasieger. Zwischen seinem ersten Weltcupsieg 1983 (Slalom in Gällivare) und seinem letzten 1996 (Kombination in Veysonnaz) liegen über 13 Jahre.
Ingemar Stenmark (Sd, 67), 302,4 Punkte
Der Super-Elch gewann 46 Riesen- und 40 Slalom-Weltcuprennen. Rekord bei den Männern bis heute. Zwischen 1975 und 1981 holte er sich gleich siebenmal in Serie den Slalom-Weltcup. Wie dominant er zeitweise war, zeigte sich beim Riesenslalom von Jasna 1979 besonders eindrücklich, wo er mit 4,06 Sekunden Vorsprung siegte.
Marcel Hirscher (Ö, 34), 305,9 Punkte
7 WM-Titel, 8 Gesamtweltcupsiege in Serie, 2 Olympiasiege, 67 Weltcupsiege: Dass Hirscher auf Rang 1 liegt, ist nichts als logisch. Und wäre er nicht schon mit 30 zurückgetreten, sein Vorsprung wäre bestimmt noch grösser.