Nach dieser Saison ist Schluss. Matteo Marsaglia (37) hängt seine Ski an den Nagel. Dies verkündet das italienische Speed-Ass am Sonntag nach Platz 15 in der WM-Abfahrt.
«Ich habe dieses Rennen sehr genossen, denn es war meine letzte Weltmeisterschaft und auch eines meiner letzten Rennen überhaupt», sagt Marsaglia gegenüber Eurosport. «Das wars, es ist Zeit, abzutreten.» Ein Schritt, der viele Emotionen beim Italiener auslöst, mit brüchiger Stimme sagt er diese Worte.
Im Februar 2008 debütierte Marsaglia im Weltcup – in der Kombination von Val-d'Isère (Fr) wurde er 15. Insgesamt erreichte er zwei Podestplätze, beide im Dezember 2012 im Super-G. Er triumphierte in Beaver Creek (USA) und wurde in Val Gardena (It) Zweiter.
«Ich war nicht der Skifahrer der 1000 Siege», meint Marsaglia, «aber ich denke, ich bin oft aufgestanden und hoffe, dass ich für einige ein Beispiel sein konnte. Es war eine tolle Reise.»
Stunk wegen Startplatz
Er spricht damit auf seine Leidensgeschichte an. Verletzungen bremsten ihn immer wieder aus, vor allem mit Rückenproblemen hatte er während seiner Karriere zu kämpfen.
Zuletzt sorgte Marsaglia allerdings anderweitig für Schlagzeilen. Und das nicht ganz freiwillig. Schon vor Beginn der WM wurde ihm von den Trainern ein Startplatz in der Abfahrt zugesprochen. Daran änderte sich auch nichts, als Christof Innerhofer (38) im zweiten Training die Bestzeit aufstellte. Er musste trotzdem die Heimreise antreten – ein Entscheid, der für viele Diskussionen sorgte.
Und der nun in den Hintergrund rückt angesichts von Marsaglias Rücktrittsankündigung. Sein Ziel für die restliche Saison? Er will sich für den Weltcupfinal in Soldeu (And, 15. bis 19. März) qualifizieren, «um sich dort stilvoll verabschieden zu können».
«Ich werde Vollzeit-Papi sein»
«Es war eine fantastische Karriere», wird Marsaglia in einer Mitteilung des italienischen Skiverbandes zitiert. «Viel Schweiss, ein paar Tränen und einige Lächeln, aber ich geniesse es bis zum Schluss.»
Sein Plan für nach der Karriere? «Ich werde Vollzeit-Papi sein», verrät er. Ein Jahr wolle er nur für seine Familie da sein. Denn die erhält Ende April Zuwachs, Marsaglia wird zum zweiten Mal Vater. (bir)