Noch am Samstag können die Organisatoren der Zermatt-Skirennen gute Neuigkeiten verkünden: Obwohl in den letzten zwei Jahren alle geplanten Wettkämpfe auf der Gran Becca jeweils abgesagt wurden, hat man mit den Versicherungen einen wichtigen Deal schliessen können. Heisst konkret: «Wir haben vor ein paar Tagen eine Lösung gefunden, wie ein neuerlicher Ausfall versichert werden könnte. Damit steht die Ampel aus organisatorischer Sicht auf Grün», erklärt Swiss-Ski-CEO Diego Züger gegenüber Blick.
Doch schon einen Tag später folgt die Hiobsbotschaft. Geht es nach Weltverbands-Präsident Johan Eliasch (62), hat Zermatt im Rennkalender des nächsten Weltcups keinen Platz mehr. «Der Internationale Ski- und Snowboard-Verband FIS, Swiss-Ski und der Italienische Wintersport-Verband FISI haben den Entscheid gefällt, dass in der Saison 2024/25 keine Weltcup-Abfahrten in Zermatt-Cervinia stattfinden werden», sagt Swiss Ski-CEO Diego Züger gegenüber Blick.
Definitiver Entscheid steht noch aus
«Auch wenn organisatorisch alles auf Grün wäre, sind übergeordnet rund um den künftigen Weltcup-Kalender derzeit so viele Grundsatzfragen offen, dass wir im Dialog mit allen Stakeholdern nach sorgfältigem Abwägen zum Entschluss gekommen sind, das Matterhorn Speed Opening zu sistieren. Da noch nicht alle Details geklärt sind, war die Kommunikation auch von Seiten FIS erst auf die kommende Woche geplant. Schlussendlich ist es am FIS-Council, den definitiven Entscheid zu fällen und die Rennen aus dem Kalender 2024/25 zu nehmen», so Züger.
Nationen sind bereits informiert
Am Samstagabend sind die Nationen bei der Mannschaftsführersitzung über den Knall informiert worden. «FIS-Boss Johan Eliasch hat uns über die Aussetzung der Zermatt-Wettkämpfe informiert», bestätigt ÖSV-Cheftrainer der Männer, Marko Pfeifer (50), gegenüber Blick.
Die Streichung der Zermatt-Rennen ist das jüngste Kapitel einer frustrierenden Ski-Geschichte. Auf die wiederholten Absagen folgte in den letzten Wochen auch der Groll der Fahrer. Sie seien nicht grundsätzlich gegen Zermatt-Cervinia als Austragungsort. Vor allem aber die Ansetzung jeweils im November sei nicht gut gewählt.
Ganz kleiner Hoffnungsschimmer bleibt
Für die Verantwortlichen der Zermatt-Rennen bleibt jetzt nur noch ganz wenig Hoffnung. Der definitive Kalender-Entscheid wird am 5. Juni im isländischen Reykjavik beim FIS-Kongress gefällt.
Wenn die Rennen in Zermatt ausgesetzt werden, sähe der Start in die nächste Weltcupsaison wie folgt aus: Den Auftakt macht – fast schon traditionell – Sölden (Ö) mit einem Slalom und einem Riesenslalom der Männer und Frauen. Danach folgen ein Slalom in Levi (Fin) sowie ein Slalom-Wochenende in Gurgl (Ö), ehe es dann nach Nordamerika geht.