Die ganze Ski-Welt schwärmt von Franjo von Allmen
«So etwas gelingt nur den ganz Grossen»

Nach der Podest-Premiere in Garmisch wird deutlich, dass Franjo von Allmen dem Vergleich mit den Grössten des Skisports standhält.
Publiziert: 29.01.2024 um 12:51 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2024 um 14:09 Uhr
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Franjo von Allmen verblüfft in seiner ersten richtigen Weltcup-Saison auf der ganzen Linie.
Foto: Getty Images
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Es gibt nur wenige Alpin-Helden, die aus ihrer Rookie-Zeit eine derart starke Bilanz wie Franjo von Allmen vorweisen können. Der 22-jährige Berner Oberländer hat nur drei Weltcup-Starts benötigt, bis er beim Super-G in Gröden als Neunter erstmals in den Top-10 eingeschlagen hat. Und bei seinem zwölften Einsatz hat er letzten Sonntag beim Garmisch-Super-G seinen ersten Podestplatz auf höchster Stufe eingefahren.

Zum Vergleich drängen sich die beiden grössten Schweizer Ski-Stars der letzten dreissig Jahre auf: Marco Odermatt (26) hat 21 Anläufe benötigt, ehe er sich im Weltcup unter den besten Zehn klassieren konnte. Den ersten Top-3-Rang hat der beste Rennfahrer der Gegenwart im 35. Rennen gefeiert. Abfahrts-Olympiasieger Beat Feuz (36) gelang der erste Sprung aufs Treppchen bei seinem 36. Weltcup-Wettkampf.

Ähnlich wie Maier und Hirscher

Einen vergleichbaren Start wie von Allmen haben in der Königsklasse des Skisports die Österreicher Marcel Hirscher (34, erste Top-10-Platzierung im vierten Rennen, Podium-Premiere im zehnten Wettkampf) und Hermann Maier (51), der 1997 beim Super-G in Garmisch seinen zehnten Weltcup-Einsatz hatte und Zweiter wurde, hingelegt.

Zu den grössten Bewunderern von von Allmen gehört der langjährige «Herminator»-Weggefährte Hans Knauss (52). «Anlässlich der Lauberhornrennen ist mir klar geworden, dass Franjo das Potenzial für eine ganz grosse Karriere hat», erzählt Knauss. «Nach dem 14. Rang in der verkürzten Wengen-Abfahrt ist von Allmen im Super-G derart übel gestürzt, dass ich mir in diesem Moment sicher war, dass die Saison für ihn damit gelaufen ist. Stattdessen ist Franjo aufgestanden und ist am Tag danach in der Original-Abfahrt erneut auf den 14. Platz gefahren. So etwas gelingt nur den ganz Grossen.»

Was zeichnet den gelernten Zimmermann aus? Knauss: «Franjo erinnert mich stark an Beat Feuz. Beide haben etwas, was man nicht lernen kann – enorm viel Gefühl fürs Skifahren.»

Begeistert von der Entwicklung des dreifachen Junioren-Vize-Weltmeisters von 2022 ist auch Marco Odermatt. «Wenn er bei der zweiten Abfahrt in Kitzbühel nicht kurz vor dem Zielschuss das Tor verpasst hätte, wäre Franjo sehr wahrscheinlich schon dort aufs Podest gefahren.»

Woran er noch arbeiten muss

In welchem Bereich muss der Boltiger noch besser werden? «Franjo muss im Konditionstraining dran bleiben, damit er in diesem Bereich noch einen Schritt machen kann», rät Odermatt. Von Allmen ist sich bewusst, dass er in diesem Bereich noch Verbesserungspotenzial hat. Als er in Beaver Creek Italiens Modellathlet Christof Innerhofer (39) begegnete, meinte von Allmen augenzwinkernd: «Wenn ich wie Christof für Unterhosen Werbung machen möchte, müsste ich meinen Körper noch ein bisschen besser in Schuss bringen.»

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