Der Bündner ist dick im Geschäft
Weltmarke investiert in Super-G-Held Stefan Rogentin

Die erste Weltcup-Abfahrt steht zwar erst noch bevor, doch bei Stefan Rogentin läufts jetzt schon. In der Team-Hirarchie ist der Bündner aufgestiegen – und auch abseits der Piste gibts für Fahrer gute Nachrichten.
Publiziert: 05.12.2024 um 14:22 Uhr
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Aktualisiert: 05.12.2024 um 15:56 Uhr
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Beim finalen Super-G der letzten Saison hat Stefan Rogentin ...
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Stefan Rogentin gewinnt letzten Weltcup-Super-G. Neuer Sponsor und sportlicher Aufstieg
  • Rogentin studiert parallel Betriebsökonomie und managt sich selbst
  • Seit 2019 hat der 30-jährige Bündner keinen Urlaub mehr gemacht
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Es läuft gerade für Stefan Rogentin – und zwar auf und neben der Piste.

Der Bündner trägt einen besonders exklusiven Titel. Er darf sich letzter Weltcupsieger in der Saison 2023/24 nennen. Beim Super-G in Saalbach triumphierte der 30-Jährige vor den beiden Wallisern Loïc Meillard (28) und Arnaud Boisset (26).

Weil der Speed-Spezialist parallel zu seiner Rennfahrer-Laufbahn auch noch Betriebsökonomie studiert, konnte er seinen ersten Weltcupsieg aber nicht wirklich auskosten. «Seit 2019 habe ich nie mehr Urlaub gemacht. Nach der letzten Saison habe ich, anstatt am Strand zu entspannen, 70 Seiten von meiner Masterarbeit zum Thema Energieoptimierung bei Seilbahnen geschrieben.»

Hinzu kommt: Rogentin hat im Gegensatz zu den meisten anderen Skistars keinen Manager beschäftigt. Nachdem er den Vertrag mit seinem bisherigen Kopfsponsor nicht verlängert hat, musste er sich auch noch eigenhändig einen neuen Geldgeber beschaffen. Doch auch da ist ihm ein echter Coup geglückt.

Kurz vor dem Speed-Auftakt hat Rogentin einen Vertrag mit dem weltweit tätigen Fintec-Unternehmen iCapital abgeschlossen. Die genaue Summe bleibt zwar geheim, Rogentin spricht aber von einem «wunderbaren Deal». Er sei sehr stolz auf den neuen Partner. «Er passt perfekt zu mir.»

Auch sportlich aufgestiegen

Ein anderer wichtiger Partner von Rogentin ist sein Ski-Ausrüster Fischer. Sigi Voglreiter, Rennchef bei Fischer, ist davon überzeugt, dass der harte Arbeiter von der Lenzerheide GR in diesem Winter noch öfter zuschlagen wird. «Es ist ganz offensichtlich, dass Stefan seit seinem Sieg in Saalbach noch selbstbewusster zu Werke geht.»

Nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Niels Hintermann (29) ist Rogentin bereits jetzt hinter Superstar Marco Odermatt (27) die nominelle Nummer 2 im Schweizer Speed-Team.

«Das war der reine Horror!»

Rogentin macht kein Geheimnis daraus, dass sein Verhältnis zum leidgeprüften Zürcher Hintermann lange nicht das beste war. «Niels und ich hatten in jungen Jahren das Heu nicht immer auf derselben Bühne. Doch dann sind wir immer mehr zusammengewachsen, wir haben in den letzten Jahren auch öfter das Zimmer zusammen geteilt.»

Entsprechend hart hat Hintermanns Krebsdiagnose im Oktober auch Rogentin getroffen. «Das war für mich der reine Horror. Sehr wahrscheinlich treffen mich solche Nachrichten besonders heftig, weil ich 2018 mit Gianluca Barandun meinen besten Freund durch einen Gleitschirmunfall verloren habe. Als ich von Niels die Nachricht erhalten haben, dass er an Lymphdrüsenkrebs erkrankt ist, habe ich an den Tod gedacht.» Zum Glück hat Rogentin jetzt die Gewissheit, dass sein Teamkollege die Chemotherapie gut überstanden hat. Somit kann er in Beaver Creek unbeschwert Gas geben.

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