Delia Durrer (18) startet in St. Moritz erstmals im Weltcup
Das ist der neue Wirbelwind am Schweizer Ski-Himmel

Sie ist eloquent, offenherzig und auf den Ski pfeilschnell: Delia Durrer (18). Nun darf sie erste Erfahrungen auf der grossen Ski-Bühne sammeln.
Publiziert: 03.12.2020 um 16:37 Uhr
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Aktualisiert: 03.12.2020 um 17:12 Uhr
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Delia Durrer gibt Vollgas.
Foto: freshfocus
Mathias Germann (Text) und Nick Soland (Fotos)

Zehn Fahrerinnen umfasst das Aufgebot von Swiss-Ski für die beiden Super-G von St. Moritz. Neun davon sind arrivierte Athletinnen – die zehnte aber nicht. Ihr Name: Delia Carmen Durrer. Vor knapp drei Wochen wurde die Nidwaldnerin aus Oberdorf volljährig. Nun erhält sie nachträglich ein besonderes Geschenk: Erstmals darf Durrer Weltcup-Luft schnuppern. «Das ist einer der schönsten Momente meiner Karriere. Ich bin bereits chribbelig und freue mich, so viele Erfahrungen wie möglich zu sammeln und Spass zu haben», sagt sie.

Das Aufgebot verdiente sich Durrer nach starken Qualifikationsläufen in Davos. Die Schülerin der Sportmittelschule Engelberg war dennoch überrascht. «Hätte mir das jemand vor der Saison prophezeit, hätte ich ihn wohl für verrückt erklärt», so Durrer.

Ballett, Tennis, Geräteturnen und Klavier

Sicher ist: Die Speed-Spezialistin wird sich von der neuen Weltcup-Kulisse kaum einschüchtern lassen. Und zwar nicht, weil die Wettkämpfe ohne Fans über die Bühne gehen werden. Nein, Durrer ist schlicht und einfach eine sehr aufgeschlossene junge Frau. «Ich bin alles andere als scheu. Wenn ich neue Leute treffe, warte ich nicht ab, sondern gehe zu ihnen hin und rede mit ihnen.»

Dabei muss man wissen: Durrer ist ein Multitalent. Sie war früher im Ballett, spielte Tennis und machte Geräteturnen. «Sie war sehr anspruchsvoll», sagt ihr Mami schmunzelnd. Auch Klavier spielt der 1.62-Meter grosse Wirbelwind fürs Leben gern. Durrer selbst gibt zu: «Ich bin ein echtes Energiebündel!»

Duell gegen grosses Idol muss warten

Bei den Schweizer Meisterschaften im Super-G vor einer Woche wurde Durrer Fünfte. Andere Schweizerinnen waren schneller – aber sie sind auch deutlich älter. Auch deshalb gibt man dem Teenager die Möglichkeit, erstmals die grosse Ski-Bühne zu betreten. Für Durrer eine grosse Motivation für die Zukunft.

Nur etwas trübt ihr Debüt ein wenig: Ihr grosses Idol, Mikaela Shiffrin, ist in St. Moritz nicht dabei – sie hat im Speed Trainingsrückstand und verzichtet. Durrer wird es verkraften. «Ich gebe sowieso immer alles», sagt sie.

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