In Europa tobt seit Tagen ein heftiger Krach um die Öffnung der Skigebiete. Die Nerven liegen deshalb vor allem in den Zentralen der grossen Skiverbände blank.
Die Vertreter des deutschen Skiverbandes DSV haben bereits letzte Woche in einem offenen Brief an die deutsche Regierung kritisiert, dass sich die Politik bislang nicht mit den detailliert ausgearbeiteten Hygiene- und Schutzmassnahmen der Wintersportverbände, der Ski- und Snowboardschulen und Vereine im gesamten Alpenraum auseinandergesetzt habe. Österreichs Skigeneral Peter Schröcksnadel hat sich im Montag schriftlich an die Regierung um Bundeskanzler Sebastian Kurz gewendet und appellierte für einen Saisonstart ohne Verzögerung.
Lehmann in regelmässigem Austausch mit Behörden
Wird demnächst auch Swiss Ski-Präsident Urs Lehmann auch einen ähnlichen Brief nach Bundesbern versenden? Der Abfahrtsweltmeister von 1993 winkt ab: «Dafür sehe ich derzeit keinen Grund. Wir tauschen uns regelmässig mit den Behörden aus und erhalten dabei sehr positive Signale.»
Lehmann liefert ein Beispiel: «Der Bündner Kantonsarzt hat mich zu einem FIS-Rennen nach Arosa begleitet. Er hat uns ein paar wertvolle Inputs gegeben, aber grundsätzlich war er mit unserem Corona-Schutzkonzept sehr zufrieden. Deshalb konnten bei uns im Gegensatz zu anderen Nationen alle FIS-Rennen ohne Probleme durchgezogen werden.»
Gänzlich entspannt ist aber natürlich auch der 51-jährige Lehmann nicht in dieser Situation: «Der Druck, den vor allem die Italiener und Franzosen gegen die Öffnung der Schweizer Skigebiete ausüben, ist gewaltig. Wir können deshalb nur hoffen, dass unser Bundesrat deshalb nicht einknickt.»