Das ewige Ski-Duell Schweiz – Österreich
Gewinnen wir auch beim Essen, den Bergen und der Wirtschaft?

Die Schweiz dominiert den Ski-Winter. Nun gehts zur WM nach Österreich, ins Land des ewigen Erzrivalen. Auf Schnee haben wir die Österreicher im Griff – doch wie sieht es in anderen Bereichen aus? Das grosse, nicht ganz ernst gemeinte Duell der beiden Alpen-Nachbarn.
Publiziert: 19:34 Uhr
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Schweiz oder Österreich? Das ist nicht nur im Skigebiet an der Grenze zwischen Samnaun und Ischgl die grosse Frage.
Foto: imago images/Eibner Europa
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Après-Ski

Was in Ischgl passiert, bleibt in Ischgl! Ja, Partymachen im Schnee muss den Österreichern niemand vormachen. Die Ski-Feten sind legendär. Und ein nicht unwesentlicher Punkt für das nächste Duell (siehe unten).

Punkt für Österreich, 0:1. 

Beliebteres Ferienland

Wir mögen ja gerne etwas über die Ösis schnöden, doch wenns um Ferienplanung geht, ist das ganz schnell vorbei. Die Zahlen sind deutlich: Es machen viel mehr Menschen aus der Schweiz beim Nachbarn Ferien als umgekehrt. Gemäss den Statistiken in den beiden Ländern sind es mehr als doppelt so viele.

Punkt für Österreich, schon liegen wir 0:2 zurück.  

Krasseste Weltcup-Abfahrt

Die Streif in Kitzbühel ist die spektakulärste, aber wir haben in Wengen die längste!

Unentschieden, 1:3.  

Grösster Skifahrer, grösste Skifahrerin aller Zeiten

Die ewige Frage im ewigen Skiduell. Hirscher? Odermatt? Schneider? Klammer? Zurbriggen? Nein, nein, nein. Lass uns hier die Amerikanerin Mikaela Shiffrin mit ihren 99 Weltcup-Siegen und den Schweden Ingemar Stenmark mit seinen 86 als jeweils Beste ausrufen. 

Noch ein Unentschieden, immer noch zwei Punkte hinten, 2:4.  

Bernhard Russi im Tippduell gegen Tatjana Ehammer

Mit der WM im österreichischen Saalbach und der Schweiz als dominierende Nation ist das ewige Ski-Duell brisanter denn je. Auch bei Blick kommts zum Duell Schweiz gegen Österreich. Blick-Experte Bernhard Russi (76) bekommt es im Tipp-Duell mit Tatjana Ehammer (25) zu tun. Die Ehefrau des Schweizer Top-Leichtathleten Simon Ehammer (24) ist selber Teil des österreichischen Skisports, sie ist ÖSV-Kadermitglied im Skicross. Schon mit zwei Jahren stand sie in der Steiermark auf den Latten.

Als Teenager machte sie sich unter ihrem Ledignamen Meklau aber einen Namen in der nationalen Leichtathletik. Sie wurde im Hammerwurf zweimal Landesmeisterin und hält bis heute den nationalen Rekord in ihrer Disziplin. Ab 2019 fand das Multitalent den Weg in die Sparte Skicross, wo Ehammer aber neben Top-Ten-Plätzen im Weltcup und Europacupsiegen auch die Schattenseiten kennenlernte. Mit neun Operationen in drei Jahren, die meisten davon betrafen das linke Knie, verbrachte sie viel Zeit in der Reha.

Tatjana und Simon leben seit Jahren im Appenzell, geheiratet haben sie letzten Herbst. Nun geben Ehammer und Russi bei Blick vor jedem Rennen ihren Podesttipp ab. (md)

Mit der WM im österreichischen Saalbach und der Schweiz als dominierende Nation ist das ewige Ski-Duell brisanter denn je. Auch bei Blick kommts zum Duell Schweiz gegen Österreich. Blick-Experte Bernhard Russi (76) bekommt es im Tipp-Duell mit Tatjana Ehammer (25) zu tun. Die Ehefrau des Schweizer Top-Leichtathleten Simon Ehammer (24) ist selber Teil des österreichischen Skisports, sie ist ÖSV-Kadermitglied im Skicross. Schon mit zwei Jahren stand sie in der Steiermark auf den Latten.

Als Teenager machte sie sich unter ihrem Ledignamen Meklau aber einen Namen in der nationalen Leichtathletik. Sie wurde im Hammerwurf zweimal Landesmeisterin und hält bis heute den nationalen Rekord in ihrer Disziplin. Ab 2019 fand das Multitalent den Weg in die Sparte Skicross, wo Ehammer aber neben Top-Ten-Plätzen im Weltcup und Europacupsiegen auch die Schattenseiten kennenlernte. Mit neun Operationen in drei Jahren, die meisten davon betrafen das linke Knie, verbrachte sie viel Zeit in der Reha.

Tatjana und Simon leben seit Jahren im Appenzell, geheiratet haben sie letzten Herbst. Nun geben Ehammer und Russi bei Blick vor jedem Rennen ihren Podesttipp ab. (md)

Erfolgreichste Ski-WM

Nun, Crans-Montana 1987 ist bis heute ein Stachel im österreichischen Selbstverständnis als Ski-Nation. Die Schweiz gewann an der Heim-WM sagenhafte acht von zehn Goldmedaillen, 14 insgesamt. 1962 in Chamonix heimste das Ösi-Team zwar 15 Medaillen ein. Doch davon waren nur sechs goldene. An der WM zählen aber hauptsächlich die Titel!

Die Aufholjagd beginnt, 3:4. 

Giganten der Geschichte

Okay, Wolfgang Amadeus Mozart. Viel klangvoller kann ein Name auch 234 Jahre nach seinem Tod nicht sein, seine Klassikwerke sind zeitlos. Doch wir bringen Albert Einstein ins Spiel – in der Schweiz eingebürgert. Der Superphysiker beeinflusst die Wissenschaft bis heute.

Da ist endlich der Ausgleich, 4:4. 

Hollywood

«Hasta la vista, Baby» – weitere Fragen überflüssig. Wer mit einer beispiellosen Tellerwäscherkarriere wie derjenigen von Ex-Terminator und Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger (77) auftrumpft, hat selbst von Topregisseur Marc Forster nichts zu befürchten. 

Das schmerzt, Österreich punktet: 4:5. 

Politik

Also bitte, dieses Endlos-Chaos in Wien soll Staatspolitik sein? Österreich hat momentan nicht mal einen Bundeskanzler, es wird mit einer Interimslösung herumgewurstelt. Da erscheint unser Bundesrat umso mehr als erhabenes Gremium.

Punkt für die Schweiz, der erneute Ausgleich: 5:5. 

Social Media

Es sind die fussballspielenden Protagonisten, die hier das Duell unter sich ausmachen. Unsere Alisha Lehmann sticht mit 16,8 Millionen Instagram-Followern den Real-Star David Alaba mit seinen 15,5 Millionen deutlich aus. 

Punkt für die Schweiz, Lehmann bringt uns die Führung: 6:5. 

Humor

Es mag ein Klischee sein, dass die Schweiz nicht für Humor weltberühmt ist. Doch die Österreicher haben mit ihrem «Schmäh» sogar ein eigenes Wort für etwas, was sehr vielschichtig ist – der Humor aber darin definitiv grossen Raum einnimmt.

Humorlos gleicht Österreich aus, 6:6. 

Süsses I

Mozartkugeln und die Sachertorte in Ehren. Die beste Schokolade der Welt kommt aus der Schweiz.

Punkt für die Schweiz, 7:6. 

Süsses II

Die Österreicher häufen die Teller derart voll, dass der Kaiserschmarrn auch als Hauptgang durchgehen kann. Bei der Cremeschnitte scheitern wir mit dem Besteck.

Punkt für Österreich. Die lassen sich nicht abhängen, 7:7. 

Würste

Bei den Wienerli streiten Österreich und Deutsche seit Jahrhunderten, wer sie erfunden hat, denn sie sind auch als Frankfurter bekannt. Da beissen wir doch lieber in unseren Cervelat.

Die haben wir gegrillt, die Schweiz führt wieder, 8:7.  

Herzhaftes

Eine Rösti gibts nature, mit Speck, mit Ei, mit Zwiebeln oder mit Käse. Doch das alles hilft wenig im Vergleich zu einem echten Wiener Schnitzel. Da läuft selbst einem Vegetarier das Wasser im Mund zusammen. 

Punkt für Österreich, 8:8. 

Hauptstädte

Sorry, liebe Berner, aber dieses Duell ist einseitig. Wien ist als Überbleibsel des untergegangenen Weltreichs Österreich-Ungarn eine echte Metropole geblieben. Mit Metro, Donau, Prater und Schloss Schönbrunn. 

Punkt für Österreich, plötzlich sind wir wieder im Rückstand: 8:9. 

Eurovision Song Contest

Wir haben ihn – und ihr nicht! Schon klar, Conchita Wurst und so. Aber das ist auch schon elf Jährchen her. 

Danke, Nemo. Punkt für die Schweiz, 9:9. 

Gesellschaftsevents

Der Wiener Opernball mag eine reiche Tradition haben, doch die wurde von Richard Lugner in schöner Regelmässigkeit mit peinlichen Auftritten an der Seite von Jahrzehnte jüngeren Begleiterinnen entwürdigt. Da ist uns die legendäre Basler Fasnacht weitaus lieber. Die ist sogar Unesco-Weltkulturerbe.

Noch ein Punkt für die Schweiz zur Führung, 10:9. 

Grösster Sportler

Eigentlich erstaunlich: In beiden Ländern ist es keine Vertretung aus dem Skisport. Aber natürlich auch, weil unser Tennis-Maestro Roger Federer eine Weltsportart dominierte und Niki Lauda einer der schillerndsten Vertreter der Formel 1 war. Wer da die Nase vorne hat? Millimeterentscheid für den Baselbieter. Einfach so, weil es Federer ist.

Roger punktet für die Schweiz, erstmals zwei Längen vorne, 11:9. 

Formel 1

Beide Länder spielen in der Auto-Königsklasse eine bemerkenswert grosse Rolle. Doch das Ergebnis 1974 ist symptomatisch: Niki Lauda wird Weltmeister, der Tessiner Haudegen Clay Regazzoni Vizeweltmeister. Österreich vor der Schweiz. Dass Österreich neben Ikone Lauda mit Jochen Rindt einen weiteren Weltmeister in den Reihen hat, mit Gerhard Berger einen zehnfachen GP-Sieger und einen GP im Kalender, kann Sauber als viertältestes F1-Team nicht aufwiegen.

Vollgas-Punkt für Österreich. 11:10.  

Fussball

Der Österreicher Rolf Fringer hat im Schweizer Fussball derart Karriere gemacht, dass er schon längst als Schweizer wahrgenommen wird. Handkehrum wurde Marcel Koller in Österreich zum gefeierten Wunderwuzzi. Doch da ist noch Karl Rappan. Den Wiener verschlug es in die Schweiz, neben verschiedenen Klubs trainierte er viermal die Nati und reiste an drei Turniere. Zwar hat Salzburg nie die europäischen Erfolge vom FC Basel toppen können (YB gehört in die Klasse Sturm Graz). Aber mit Austria Wien gewann einst ein Ösi-Klub einen Europacup-Titel.

Punkt für Österreich. Die Führung ist futsch, 11:11. 

Raumfahrt

Beide Länder stellten bisher einen Astronauten. Aber der Schweizer Claude Nicollier (80) schwebte in den 90er-Jahren mit den Amerikanern viermal ins Weltall, während bei Franz Viehböck (64) die Teilnahme an einer russischen Mission 1991 eine einmalige Sache war. 

Punkt für die Schweiz. Völlig losgelöst, 12:11.  

Big Business

Nun, der Rohstoff-Gigant Glencore ist mit 173 Milliarden die umsatzstärkste Firma der Schweiz. Mit lediglich 11,2 Milliarden Euro Umsatz die wertvollste Firma Österreichs? Energydrink-Riese Red Bull. Das Lebenswerk von Didi Mateschitz mag ein ganz leicht positiveres Image als Glencore aufzuweisen, doch die Zahlen sind erdrückend. 

Ein beflügelnder Punkt für die Schweiz. 13:11.  

Musik

Österreichs grösster Popstar ist Falco. Seine rund 40 Mio. verkauften Tonträger lassen unseren DJ Bobo alt aussehen (ca. 15 Mio.). Auf so viele kommt selbst DJ Ötzi. Doch wir haben noch Gölä! Aber die haben dafür Andreas Gabalier. 

Punkt für Österreich. 13:12.  

Fluchwörter

«Bist deppert?» Jedes Land verliert das Fluchduell mit Österreich. Jedes.

So a Schoaiss, Punkt für Österreich, 13:13.  

Höchster Berg

Österreich ist flächenmässig fast doppelt so gross wie die Schweiz, hat aber keinen einzigen 4000er zu bieten. Am nächsten kommt der Marke der Grossglockner (3798 m ü. M.). In der Schweiz haben wir ganze 48 Bergspitzen über 4000 Meter, mit der Dufourspitze (4634 m ü. M.) als Spitzenreiter und dem Matterhorn als berühmtesten Berg Europas. 

Ein Alpen-Märchen! Die Berge geben den Ausschlag zum Schweizer Sieg: 14:13. 


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