Während im Berner Oberland eine Ski-Party nach der anderen gefeiert wird, geht es in Zauchensee deutlich ruhiger zur Sache. Der Grund: Es sind weiterhin keine Zuschauer erlaubt. Doch das ist nicht alles. Aufgrund der Inzidenz-Zahlen der Gemeinde Altenmarkt (4100 im Siebentage-Schnitt) wurde entschieden, die ursprünglichen Corona-Sicherheitsvorkehrungen gar zu verschärfen. Es wird noch mehr getestet und zuletzt wurden kilometerlange Zäune aufgestellt. Warum? Als Sichtschutz. Man möchte auf keinen Fall Ansammlungen von Skifahrern neben der Strecke oder im Zielbereich.
OK-Boss in Zauchensee ist Michael Walchhofer (46). Wie denkt der Abfahrts-Weltmeister von 2003 darüber, dass in der Schweiz tausende Zuschauer vor Ort mitfiebern, er aber Geisterrennen organisieren musste? «Ich verfolge die Rennen in der Schweiz mit Begeisterung. So soll unser Skisport sein, Emotion pur. Es ist schön, endlich wieder einmal ein Rennen mit Fans zu sehen. Ich zolle den verantwortlichen Organisatoren meinen Respekt und hoffe gleichzeitig, dass alles gut gegangen ist und es keine negativen Folgen gibt.»
Frauen-Rennen auf der Streif? Fast!
Tatsächlich ist Walchhofer froh, dass überhaupt Rennen in seiner Heimat über die Bühne gehen. Denn: Lange wurde darüber debattiert, die Frauen-Rennen nach Kitzbühel zu verschieben. Nach Kitzbühel? Ja. Dann wäre bei der Alten Schneise gestartet und die Hausbergkante umfahren worden. Bloss: Die Corona-Zahlen im Tirol sind derzeit nicht viel besser – also fährt man wie geplant in Zauchensee.