Diese Frau ist eine Wucht! Nur eine Woche, nachdem Corinne Suter zur Sportlerin des Jahres 2020 gewählt wird, erweist sie ihrem Titel in Val d'Isère alle Ehre. Die Schwyzerin rast in der ersten Abfahrt des Winters mit durchschnittlich 104,5 km/h dem Ziel entgegen – keine ist schneller. «Ich bin super glücklich», sagt die Speed-Queen nach ihrem dritten Weltcupsieg.
Das darf sie auch sein. Und dennoch: Suter wäre nicht Suter, würde sie nicht auch im Triumph noch das Haar in der Suppe suchen. «Der unterste Abschnitt war nicht ideal. Da will ich mich noch steigern», so die Schwyzerin. Tatsächlich hat auch Suter an jener Stelle, wo gleich vier Fahrerinnen stürzen (siehe Artikel nebenan), kleine Schwierigkeiten. «Da schlägt es stark und man sieht fast nichts, weil das Licht flach ist. Man muss gut über dem Ski stehen.»
Genau das zeichnet Suter aus – ihre Position über dem Ski ist absolut zentral, das Gewicht perfekt auf beide Latten verteilt. Es scheint, als könne nichts und niemand sie aus der Ruhe bringen – ganz im Gegensatz Kamikaze-Frau Sofia Goggia (It), die letztlich Zweite wird. «Je stabiler Corinne fährt, desto mehr kann sie Limit suchen, ohne dass es gefährlich wird», sagt ihr Trainer Dominique Pittet.
Viele Whatsapp-Nachrichten machen Suter nervös
Ganz so cool, wie Suter fährt, ist sie an diesem Tag aber nicht. Zumindest nicht am Start. Sie erzählt: «Es haben mir viele Leute Glück gewünscht und mir per Whatsapp geschrieben, ich solle es einfach machen wie im letzten Winter. Das machte mich schon ziemlich nervös», gibt die 27-Jährige zu.
Umso zufriedener darf Suter nun sein. Eine Feier gibt es aber nicht. Einerseits wegen Corona, anderseits gilt: Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Und schliesslich kann Suter am Samstag eine ganz besondere Trophäe gewinnen. Welches? Ein Kälbchen! Für Tierliebhaberin Suter ein zusätzlicher Anreiz. «Leider dürfen wir das Kalb wegen den Sanitäts-Auflagen nicht in den Zielbereich bringen. Aber wir werden es der Siegerin später übergeben», sagt Sprecherin Céline Combier zu BLICK.
Mehr Ski
Schnappt sich Gut-Behrami noch ein Kalb?
Lara Gut-Behrami gewann 2015 bereits ein Val-d'Isère-Kälbchen. Am Freitag ist sie als Achte (vorerst) noch weit davon entfernt. Zweitbeste Schweizerin ist sie dennoch. Priska Nufer wird starke 13., Michelle Gisin 19. und Jasmine Flury 20.