Beim letzten Slalom des Winters passiert es. Leona Popovic (26) wird im zweiten Lauf nach nicht einmal zehn Fahrsekunden ausgehebelt. Die Kroatin stürzt und steht sofort wieder auf. In der Folge fasst sie sich aber ans linke Knie und sinkt zurück in den Schnee. Ihre Schmerzensschreie gehen durch Mark und Bein, das Rennen wird für einige Minuten unterbrochen.
Schon da liegt die Vermutung nahe, dass sich Popovic ernsthaft verletzt haben könnte, auch wenn sie dann doch wieder aufsteht. Wenige Tage nach dem Rennen beim Weltcupfinal in Saalbach (Ö) bestätigt die Magnetresonanztomografie den Verdacht. Wie der kroatische Skiverband mitteilt, hat sich die Technikspezialistin im linken Knie einen Teilriss des vorderen Kreuzbandes, eine Zerrung des Seitenbandes und eine Knochenprellung zugezogen. «Nach weiteren Untersuchungen und in Zusammenarbeit mit dem medizinischen Team wird entschieden, ob die Verletzung konservativ behandelt werden kann oder eine Operation erforderlich ist», heisst es in der Mitteilung weiter.
Für Popovic ein bitteres Saisonende, das im Kontrast zum Auftakt steht. Mitte November verpasst sie in Levi (Fi) ihren ersten Weltcupsieg nur um 18 Hundertstel. Wie beim letztjährigen Final in Soldeu (And) wird sie im Slalom Zweite. Das sind ihre bisher einzigen Podestplätze in 82 Weltcuprennen.
Schreckmoment schon im Januar
Die Kroatin hat in diesem Winter indes nicht nur in Saalbach für einen Schreckmoment gesorgt. Schon Anfang Januar in Kranjska Gora (Slo) stürzte Popovic spektakulär. In den letzten Slalom-Toren kam sie ins Straucheln und überquerte die Ziellinie mit einem Purzelbaum. Auch da verdrehte es ihr das Knie, sie verletzte sich dabei aber nicht.
Stattdessen stellte sie trotz ungeplantem Finish im ersten Lauf die zweitschnellste Zeit auf – denn sie hatte alle Tore korrekt passiert. Den Podestplatz fuhr sie allerdings nicht nach Hause. In der Entscheidung ging ihr untenraus die Kraft aus, sie wurde am Ende Elfte. (bir)