Hier fliegt Norwegerin Lie im Super-G ab
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Heftiger Sturz:Hier fliegt Norwegerin Lie im Super-G ab

16 Monate nach Ski-Horrorsturz
Ski-Star spricht über Flucht nach Sri Lanka

Kajsa Vickhoff Lie (23) befindet sich auf dem steinigen Weg zurück von ihrer schlimmen Beinverletzung. Die norwegische Skifahrerin verpasste Olympia und suchte deshalb das Weite.
Publiziert: 22.06.2022 um 12:31 Uhr
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Aktualisiert: 22.06.2022 um 12:58 Uhr
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Kajsa Vickhoff Lie stürzte im Februar 2021 in Val di Fassa schwer.
Foto: keystone-sda.ch

Der 28. Februar 2021 schob dunkle Wolken über den Ski-Zirkus. Kajsa Vickhoff Lie (23) stürzte beim Super-G in Val di Fassa (I) fürchterlich, verdrehte sich das Knie und brach das Waden- und Schienbein. Die Saison war futsch.

Der Traum, an Olympia in Peking ein knappes Jahr später teilzunehmen, allerdings nicht, wie sie nun gegenüber der norwegischen Zeitung «Dagbladet» erzählt: «Ich glaubte tatsächlich, dass ich es zu den Olympischen Spielen schaffen werde.» Die Ärzte der Speed-Spezialistin sagten, dass sie im August wieder Ski fahren könne. Doch aus August wurde September, dann Oktober, dann November.

Flucht nach Sri Lanka

Auch «bei einer 15-prozentigen Chance» auf Olympia, wollte Vickhoff Lie alles versuchen, um nach Peking zu reisen. Das Bein wollte jedoch nicht heilen. Im Januar 2022 zog die 23-Jährige die Reissleine: «Ich bemerkte, dass das nicht funktionieren würde und wenn es nicht klappt, dann hör einfach ganz auf.» Sie habe ihren Olympia-Traum auch hinsichtlich ihrer weiteren Karriere aufgegeben.

Zu Hause zu sitzen und ihren Kollegen bei den Olympia-Rennen zuzuschauen, war allerdings keine Option. Die Norwegerin, die in ihrer Karriere bislang einmal aufs Podest fuhr (2. Platz in Garmisch 2021), packte ihre Sachen und flog weit weg – nach Sri Lanka. «Für mich ging es darum, einen Ort zu finden, an dem ich eine verrückte, coole Zeit alleine haben konnte.»

«Das macht dem Kopf keinen Spass»

Auf der Insel im Indischen Ozean verbrachte sie zwei Wochen, in denen sie viel surfte, auf Safari ging und die Wärme genoss. «Ich bereue es überhaupt nicht», so Vickhoff Lie. Sie brauchte den Abstand: «Wenn du den ganzen Tag über das Bein sprichst und versuchst, Dinge zu machen, die weh tun, wirst du daran erinnert, dass du verletzt bist. Das macht dem Kopf keinen Spass.»

Im April war es dann endlich soweit, die 23-Jährige konnte erstmals ohne Schmerzen Ski fahren. «Es waren etwa 100 Kilo, die von den Schultern abfielen», berichtet sie erleichtert. Sie will nun ab August wieder voll angreifen: «Ich möchte dabei sein. Ich möchte so gesund wie möglich sein und Schritt für Schritt auf das Niveau kommen, das ich will.» (che)

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