Nuria Pau hat genug. Mit 28 Jahren beendet sie ihre Ski-Karriere. Als Spanierin war sie während ihrer gesamten Laufbahn eine Exotin im Weltcup.
Geträumt hatte sie schon als kleines Mädchen von einer Ski-Karriere. Aufgewachsen in den spanischen Pyrenäen, stand sie dort mit drei Jahren erstmals auf Ski. Ihren Rücktritt bezeichnet sie auf Instagram als «schwierigste Entscheidung».
Vorwürfe an den Verband
Die Gründe erläutert Pau gegenüber der spanischen Zeitung «Mundo Deportivo». «Ich glaube nicht, dass ich immer die Unterstützung bekommen habe, die ich verdient gehabt hätte», sagt sie. Der Verband habe sich zu wenig um sie gekümmert.
Denn Pau musste selber bei Sponsoren an die Tür klopfen, um genug Geld für die Saison zu haben. Die Reisen zwischen den Rennen und das ganze Drumherum plante sie selber, auch ein Trainer wurde ihr nicht zur Verfügung gestellt. «Wir mussten stets hoffen, dass uns irgendein anderes Team Videos oder Informationen der Strecke zur Verfügung stellt, damit wir uns zumindest ein bisschen vorbereiten konnten», erklärt die Spanierin. «Ich bin es leid, immer um Hilfe bitten zu müssen.»
«Habe mein Ziel nie aus den Augen verloren»
Deshalb hat sie nun einen Schlussstrich unter das Karriere-Kapitel gezogen. «Es ist ein grosser Trost für mich zu wissen, dass ich alles gegeben habe und mir jederzeit bewiesen habe, dass ich, auch wenn die Dinge manchmal kompliziert waren, mein Ziel nicht aus den Augen verloren und es immer weiterverfolgt habe», blickt Pau auf Instagram auf die letzten Jahre zurück.
In diesen hat sie einiges erreicht. 14 Weltcuprennen (keine Punkte gewonnen), 88 Europacuprennen (Bestresultat: 8. Platz im Riesenslalom), 17 Mal spanische Meisterin (11x Slalom, 5x Riesenslalom, 1x Super-G), Teilnahme an zwei Ski-Weltmeisterschaften (2019 und 2021) und den Olympischen Spielen 2022 stehen zu Buche.
Für die Zukunft hat Pau bereits Pläne. Sie will ihr Wissen und ihre Erfahrung als Trainerin an die nächste Generation weitergeben. Denn aller Widrigkeiten zum Trotz hat sie ihre Karriere genossen. «Skifahren ist mein Leben. Und das wird es bleiben», sagt sie. «Ich will meinen Teil zur Zukunft des spanischen Skisports beitragen.» (bir)