14 Podestfahrer in 6 Rennen
Plaschy: «Slalom ist die Königs-Disziplin!»

Statistisch schneidet derzeit keine Alpin-Sparte so schlecht ab wie der Slalom. Trotzdem ruft eine Schweizer Ski-Legende «Zick-Zack» nun zur Königs-Disziplin aus!
Publiziert: 26.02.2022 um 00:10 Uhr
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Aktualisiert: 26.02.2022 um 07:22 Uhr
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1999 triumphierte der Walliser Didier Plaschy innerhalb von zwei Wochen beim Weltcup-Slalom in Vail...
Foto: THO
Marcel W. Perren

Es ist ein komplett verrückter Slalom-Winter. Mit David Ryding hat sogar erstmals ein Brite triumphiert. In den bislang sechs Weltcuprennen haben 14 verschiedene «Zick-Zacker» den Sprung aufs Podium geschafft. Und mit dem Norweger Lucas Braathen hat der Leader in der Slalom-Gesamtwertung bei noch vier verbleibenden Rennen lediglich 257 Punkte auf seinem Konto.

Zum Vergleich: Marco Odermatt hat als Führender in der Riesenslalom-Wertung in fünf Rennen 480 Zähler eingefahren.

Für den Walliser Didier Plaschy (48, 1999 Sieger der Slaloms in Vail und Kranjska Gora) spricht diese geringe Punktausbeute aber nicht gegen das Niveau. Im Gegenteil. «Slalom ist für mich die wahre Alpine Königs-Disziplin» sagt der SRF-Experte. Begründung: «In den Speed-Disziplinen wird es an der Weltspitze nie eine so grosse Nationenvielfalt geben, weil es den meisten Ländern ja gar keine richtige Abfahrtspiste gibt. Aber ein Slalom-Hang gibt es fast überall. Und auch deshalb waren im zweiten Lauf vom Slalom in Val-d’Isère 16 Nationen vertreten.»

Eine Psycho-Disziplin

Fakt ist aber auch, dass der Slalom die Psyche der Athleten ganz besonders strapaziert. «Slalomfahren funktioniert im mentalen Bereich gleich wie Skispringen: Jeder Skispringer, der vor dem Flug grübelt, wird den richtigen Absprung nie erwischen und deshalb abstürzen. Ein Slalomfahrer, der im Starthaus zu viel nachdenkt, wird ebenfalls nie gewinnen» sagte Österreichs Speed-Chef Sepp Brunner, als er in den frühen 2000er Jahren der Slalom-Coach von Marc Berthod, Dani Albrecht und Marc Gini war.

Aber warum stellt der Slalom für die Rennfahrer eine besonders grosse Belastung dar? «Slalom kommt einem Tanz auf der Rasierklinge gleich. Du fährst mit den Ski bei bis zu 70 Stundenkilometer 5 Zentimeter an die Tore ran. Ein kleiner Fehler – und du bist weg. Jeder, der darüber nachdenkt, wird wahnsinnig.»

An diesem Wochenende wird der Slalom-Wahnsinn mit zwei Rennen am «Gudiberg» in Garmisch-Partenkirchen fortgesetzt. Der steile Hang in Bayern müsste Daniel Yule besonders gut liegen. Der Walliser ist auch der einzige Schweizer Slalom-Spezialist, der in der laufenden Saison vom «Stockerl» gegrüsst hat – als Zweiter in Wengen.

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