Nun ist definitiv Schluss. Stefan Burkhalter (49) ist nach dem Herbstschwingertag am vergangenen Wochenende in Siebnen SZ zurückgetreten. Nach stolzen 113 Kränzen und 33 Saisons sei nun der richtige Moment gekommen, erklärt der Thurgauer Landwirt.
Erst vor einem Monat kokettiert er noch gegenüber Blick mit Schwingfesten Ende Jahr. «Es gibt ja Schwingfeste bis in den Dezember hinein. Nur die grossen Feste zu machen, ist keine Kunst. Die kleinen Feste habe ich immer schon geschwungen, das wird auch in meiner letzten Saison der Fall sein.» Dass sich Burkhalter nun doch früher als gedacht am vom Spitzensport verabschiedete, hat seinen Grund. «Siebnen ist eines der schönsten Feste im Herbst überhaupt. Hier wurde ich immer geschätzt und gut behandelt.»
Tränen bei Vater und Sohn
«Viele hätten sich meinen Abschied wohl etwas pompöser vorgestellt, nach so vielen Jahren. Aber er war klein und fein, mit vielen Freunden, genau nach meinem Geschmack», erzählt der Thurgauer. Die Hosen, die er nach seinem allerletzten Gang traditionell an ein Holzbrett nageln durfte, bekommen einen Platz in der guten Stube.
Mitorganisiert hatte die Abschiedszeremonie sein Sohn Thomas (20). Als sich am Sonntag Burkhalter Senior in den Schwinger-Ruhestand verabschiedete, war das auch für den Junior ein emotionaler Moment. «Wir nahmen uns in den Arm und mussten beide weinen, so speziell war das.»
Füsse hochlegen geht nicht
Für die Zeit nach seiner Schwingerkarriere hat Burkhalter einige Pläne. Er möchte gerne reisen gehen, zum Beispiel nach Costa Rica. Vorausgesetzt, der Landwirt mit eigenem Betrieb findet die Zeit dafür.
Zumindest sportlich will er es gemütlicher angehen, zumindest etwas. «Dreimal pro Woche werde ich auch weiterhin ins Fitnesscenter gehen. So eitel bin ich.» Dem Schwingtraining hingegen wird er von nun an fernbleiben. Das müsse er sich nicht mehr antun. Er findet: «Wenn schon aufhören, dann richtig.»