Es handelt sich um Millisekunden. Samir Leuppi drückt Wicki-Bezwinger Bernhard Kämpf in das Sägemehl und jubelt ausgelassen: Ein Zürcher steht in Kilchberg im Schlussgang. Zu schön um wahr zu sein? Ja. Denn während Leuppi durch die Gegend springt und sein Glück kaum fassen kann, zeigt der Kampfrichter an, dass er das Resultat nicht gibt. Wie bitte? Leuppi hat vor dem endgültigen «Gut» des Kampfrichters den Griff losgelassen. Der Gang geht weiter. Einen Sieger gibt es keinen mehr. Der Zürcher fällt aus der Entscheidung. Damit kommt Giger wieder zurück in die Verlosung der Schlussgangteilnehmer. Am Ende gelingt ihm tatsächlich noch der Sprung in den letzten Kampf des Tages. Dort trifft er auf Kilian Wenger.
Strittiges Resultat bei Giger-Käser
Nach dem gestellten gegen Joel Wicki ist Top-Favorit Samuel Giger im zweiten Gang gegen Remo Käser bereits gehörig unter Druck – mit einem weiteren Remis wäre der Thurgauer wohl im Kampf um den Tagessieg bereits geschlagen. Und Käser demonstriert zu Beginn des Kampfes seine Abwehrkünste. Auch den dritten Angriff von Giger scheint der Sohn von Schwingerkönig Adi Käser abzuwehren, dreht sich sauber aus der Brücke raus. So sieht es zumindest der grösste Teil vom Publikum. Doch der Kampfrichter ist anderer Meinung und gibt Giger das Resultat. Eine höchst fragwürdige Entscheidung.
Wenig später folgt die nächste heikle Entscheidung mit Berner Beteiligung. Beim Duell zwischen dem Zürcher Fabian Kindlimann und dem Berner Fabian Staudenmann bettet letztgenannter seinen Gegner wuchtig ins Sägemehl. Kindlimann nimmt den Schwung mit und dreht sich aus. Doch war er zuvor nicht auf dem Rücken? Die Zeit läuft ab und der Gang endet gestellt. Die Berner, die mit Stucki und Sempach die letzten beiden Kilchberger-Schwinget für sich entscheiden konnten, werden ein wenig zurückgeworfen. (mwp)