Seit 1992 steht Christian Stucki als Aktiver im Sägemehlring. Das Palmares, das der Berner Seeländer in den 31 Jahren seither abräumen konnte, ist eindrücklich. 133 Kränze hat der gelernte Forstwart gewonnen, davon waren 43 Kranzfestsiege.
Mit seinen Titeln wird Stucki unbestritten in die Schwing-Geschichtsbücher eingehen. Grund genug, nochmals die Höhepunkte der Karriere des 38-Jährigen hervorzuheben.
2003: Der erste Kranzfest-Sieg
Gerade mal 18 Jahre jung ist Stucki, als er zum ersten Mal an einem Kranzfest alle in den Schatten stellt. Am Emmentalischen in Wasen BE ist der Teenager so dominant, dass er schon vor dem Schlussgang uneinholbar führt. Damals gilt Stucki als trainingsfaul, der ganz grosse Durchbruch wird noch angezweifelt. Er sollte die Kritiker in den kommenden Jahren eines Besseren belehren.
2008: Der Triumph am Kilchberger
So richtig zu leuchten beginnt der Stern von Christian Stucki im Kanton Zürich. Am 15. Kilchberger Schwinget 2008 zeigt der damals 23-jährige Emporkömmling, dass in Zukunft auch auf höchstem Niveau mit ihm zu rechnen ist. Im finalen Duell mit Matthias Sempach reicht Stucki ein gestellter Gang, um eine bis dahin eindrückliche Saison (zehn Kränze) noch zu krönen.
2017: Das zweite grosse Eintagesfest
Bergfeste, Kantonale Schwingfeste und Verbandsfestsiege: Christian Stucki holt in den folgenden Jahren diverse Titel. Auf eine ganz neue Stufe hebt er sich aber 2017. Mit dem Unspunnen-Schwinget gewinnt Stucki neun Jahre nach dem Kilchberger sein zweites grosses Eintagesfest. Im Schlussgang liefert er sich ein hart umkämpftes Duell mit Curdin Orlik – mit dem besseren Ende für den mittlerweile 32-jährigen Stucki.
2019: Endlich Schwingerkönig
Die Augen sind am ESAF in Zug alle auf Stucki gerichtet. Ihm winkt die Chance auf den «Schwinger-Grand-Slam» – als erst zweiter Schwinger überhaupt neben Jörg Abderhalden. Nach den Siegen am Kilchberger- und dem Unspunnen-Schwinget fehlt ihm noch der Titel am Eidgenössischen. «Der Riese ist zu sanft», lautet der Makel, der Stucki bis dahin angehaftet war. Doch im Schlussgang bekommt Widersacher Joel Wicki einen wahren Energie-Ausbruch von Stucki zu spüren. Ein Kurzzug nach nur 40 Sekunden beendet das Duell und verschafft Stucki zugleich die ultimative Schwinger-Ehre. Mit 34 Jahren wird der Seeländer zum bis dato ältesten Schwingerkönig überhaupt.