OK verbietet Kartenzahlung
Bargeld-Zwang am Innerschweizer Schwingfest

Es ist ein ungewöhnlicher Entscheid: Am Innerschweizer Schwingfest darf nur mit Bargeld gezahlt werden. Die Gründe dafür sind vielseitig.
Publiziert: 01.07.2023 um 01:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.07.2023 um 10:09 Uhr
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An Schwingfesten ist Bargeld weiterhin beliebt.
Foto: keystone-sda.ch
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Nicola AbtReporter Sport

Das Schwingervolk zahlt in bar. So will es das Organisationskomitee (OK) des Innerschweizer Schwing- und Älplerfests (ISAF). In Zeiten, wo das Bargeld an Bedeutung verliert, setzen sie ihm die Krone auf. «Vergleiche mit anderen Schwingfesten zeigten, dass immer noch sehr oft mit Bargeld bezahlt wird», sagt Pressechef Hans Schnider. Der Traditionssport Schwingen hält die Tradition des Bargeldes aufrecht.

Hinter dem Entscheid stehen aber auch finanzielle Interessen. Am Sonntag werden über 10'000 Menschen in Dagmersellen LU erwartet. Nur eine Zahlungsmethode anzubieten, benötigt weniger Aufwand. Dazu kommen die Gebühren für Kredit- und Debitkarten. «Diese sind zu hoch», klagt Schnider.

Diese Aussage überrascht Severin Pflüger vom Verband des Elektronischen Zahlungsverkehrs nicht. «Wenn sie einen Anlass einmal durchführen, erhalten sie oft einen lausigen Vertrag. Das OK bekommt die schlechten Konditionen eines kleinen Händlers.»

Spitzenpaarungen 1. Gang

Joel Wicki – Damian Ott
Pirmin Reichmuth – Fabian Staudenmann
Michael Gwerder – Michael Ledermann
Mike Müllestein – Patrick Räbmatter
Erich Fankhauser – Christian Schuler
Joel Ambühl – Romain Collaud
Sven Schurtenberger – Mario Schneider
Jonas Burch – Sven Lang
Noe van Messel – Michael Müller

Joel Wicki – Damian Ott
Pirmin Reichmuth – Fabian Staudenmann
Michael Gwerder – Michael Ledermann
Mike Müllestein – Patrick Räbmatter
Erich Fankhauser – Christian Schuler
Joel Ambühl – Romain Collaud
Sven Schurtenberger – Mario Schneider
Jonas Burch – Sven Lang
Noe van Messel – Michael Müller

Ein Geldautomat auf dem Festgelände

Ob die Rechnung des OK aufgeht, zweifelt Pflüger an. «Auch das Bargeld verursacht Kosten. Auf dem Festgelände dürften mehrere 100'000 Franken zirkulieren, diese müssen geschützt, transportiert und eingezahlt werden. Je nach personellem Aufwand wäre die Kartenvariante günstiger.»

«Bargeldlos bezahlen könnte günstiger sein»
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Zahlungsverkehr-Experte:«Bargeldlos bezahlen könnte günstiger sein»

Damit der Geldfluss sichergestellt ist, steht ein Geldautomat auf dem Festgelände. Für das OK kein zusätzlicher Kostenpunkt. «Der Aufwand für die Installation des Bankautomaten ist Bestandteil des Sponsorings der Luzerner Kantonalbank», sagt Schnider. Im Notfall gibt es in Dagmersellen zwei weitere Bancomaten.

Die ersten Rückmeldungen auf den Entscheid seien positiv gewesen, so Schnider. Ob es nach dem Fest ähnlich tönen wird?

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