Nati-Euphorie lässt die Bösen kalt
Viele Schwinger sind absolute EM-Muffel

Das Fussballfieber verbreitet sich in der Schwinger-Szene nur langsam. Mit Samuel Giger und Armon Orlik schwärmen dafür zwei Spitzenleute von unserer Nati. Der Unspunnensieger wagt sogar eine Prognose.
Publiziert: 03.07.2024 um 18:59 Uhr
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Lieber Eishockey als Fussball: Matthias Aeschbacher verfolgt die EM kaum.
Foto: keystone-sda.ch
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Nicola AbtReporter Sport

König Fussball hat im Reich der Bösen einen schweren Stand. Der Spruch «Buben spielen Fussball, Männer schwingen» wird oft und gerne strapaziert. Die EM-Auftritte der Nati lassen deshalb viele Schwinger kalt. Einer von ihnen ist der Berner Matthias Aeschbacher (32).

«Das Turnier interessiert mich praktisch zu 0,0 Prozent. Das Italien-Spiel am Samstag musste ich mir gezwungenermassen schauen. Ich ging mit einigen Leuten essen, die den Match nicht verpassen wollten.» Sein Herz schlägt für das Eishockey. An der letzten Weltmeisterschaft sass er praktisch bei jedem Schweizer Spiel vor dem Fernseher.

Burkhalter zieht Boxen dem Fussball vor

Zur Fraktion der Fussballmuffel gehören auch Werner Schlegel (21) und Andreas Döbeli (26). «Die Schweizer Auftritte habe ich mir angeschaut», sagt der Aargauer Eidgenosse. Er bekomme mit, was so passiert. «Aber ich schalte nicht bewusst wegen eines Spiels den Fernseher ein.»

Ähnlich klingt es bei Thomas Burkhalter (21), der am Nordostschweizerischen seinen ersten Teilverbandskranz gewann. «Fussball ist nicht mein Ding. Mein Herz schlägt mehr für den Kampfsport.» Früher habe es ihn gereizt, hobbymässig Boxen zu gehen. Doch sein Vater, der zweifache Schwägalp-Sieger Stefan Burkhalter (50), verhinderte dies. «Er meinte, es gäbe Besseres, als sich für Geld den Kopf einschlagen zu lassen.»

Orlik total euphorisch

Einer der grössten Fussballfans unter den Schwingern ist Samuel Giger (26). «Natürlich verfolge ich die EM, die Schweiz macht mir viel Freude.» Giger ist von unserer Nati so überzeugt, dass er sagt: «Wenn sie so spielen wie am Samstag, zwicken sie auch die Engländer raus.» Der Unspunnensieger verfolgt auch die Spiele ohne Schweizer Beteiligung. Verpasst er eines, «gibt es zum Glück noch die Zusammenfassungen».

Genauso fussballbegeistert sind Sven Schurtenberger (32) und Armon Orlik (29). Der Bündner schwärmt von der Schweiz: «Es ist herrlich, wie sie spielen. Schön zu sehen, dass wir auch einmal für die Schweiz hupen. Eine coole Sache.» Sein Programm für den kommenden Samstag steht auch schon. «Um 18 Uhr sitze ich vor dem Fernseher und schaue mir das Viertelfinale an.» Am nächsten Tag wird Orlik hoffentlich völlig euphorisiert am Appenzeller Kantonalen in die Zwilchhosen steigen.

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