«Kurzzug nach 11 Minuten – das musst du zuerst auspacken»
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Schlegel siegt beeindruckend:«Kurzzug nach 11 Minuten – das musst du zuerst auspacken»

Schlegel holt zweiten Sieg innert einer Woche
«Ich bin wirklich gut zwäg – so macht es Spass»

Zwei strahlende Sieger am Bern-Jurassischen und am Nordostschweizer. Während der eine seinen ersten Festsieg seit zwei Jahren feiert, triumphiert der andere zum zweiten Mal innert einer Woche.
Publiziert: 30.06.2024 um 08:04 Uhr
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Aktualisiert: 30.06.2024 um 18:09 Uhr
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Werner Schlegel überstrahlt in Meilen alle.
Foto: keystone-sda.ch

Die Schlussgänge

Domenic Schneider (30) hat 2019 den Schlussgang gegen Armon Orlik (29) verloren, Werner Schlegel (21) musste sich 2022 Samuel Giger (26) geschlagen geben. Nun duellieren sie sich um den Festsieg beim Nordostschweizer. Und sie schenken sich nichts. Beide setzen Nadelstiche, beide suchen die Entscheidung. Je länger der Gang dauert, desto mehr Vorsicht lassen sie walten, denn auch ein Gestellter würde ihnen zum Festsieg reichen. Doch dann packt Schlegel nach etwas über zehn Minuten einen fulminanten Kurz aus und legt Schneider auf den Rücken. Nach dem Schwarzsee letzte Woche feiert er einen weiteren grossen Festsieg. Für Schlegel ist es der zweite Triumph bei einem Teilverbandsfest, 2022 hat er das Nordwestschweizer gewonnen.

Curdin Orlik (31) und Lars Zaugg (21) duellieren sich um den Sieg beim Bern-Jurassischen. Für Zaugg wäre es der erste Festsieg. Aber dieses Ziel erreicht er nicht. Die beiden lassen viel Vorsicht walten, gehen nicht das letzte Risiko ein. Bis Orlik plötzlich den entscheidenden Angriff ausgepackt und seinen Gegner auf den Rücken bugsiert. Für Orlik ist es der siebte Festsieg seiner Karriere und der erste seit seinem Triumph beim Seeländischen 2022.

Die Siegerstimme

Schlegel im Platz-Interview: «Es fühlt sich grandios an. Das beweist, dass ich letzte Woche nicht einfach einen guten Tag hatte, sondern wirklich gut zwäg bin. So macht es Spass, auf dem Schwingplatz zu stehen. Ich bin bei den Festen im Flow, das Training läuft und auch die Kameradschaft ist phänomenal. Wenn man den Gegner gut kennt, muss man abwarten. Ich weiss, dass ich bei Schneider nicht gerade vorne hinstehen darf, sonst gehts nach hinten los. Vor dem Heimpublikum zu gewinnen, ist überwältigend.»

Die Schlussranglisten

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Die Abwesenden

Fabian Staudenmann (24) wäre als Gast beim Nordostschweizer eingeladen gewesen. Der Berner musste seine Teilnahme wegen einer Grippe absagen. Nach einer längeren Pause wollte Roger Rychen (32) bei seinem Teilverbandsfest sein Comeback geben. Daraus wurde nichts. «Leider ist aufgrund meiner Rückenbeschwerden ein Start am NOS nach wie vor nicht möglich», schreibt der Glarner auf Instagram.

Der Ersatzmann

Eigentlich hätte Matthieu Burger (22) am Sonntag beim Bern-Jurassischen antreten sollen. Da sich Fabian Staudenmann aber fürs Nordostschweizer Schwingfest abmelden musste, ist er dort ins Teilnehmerfeld nachgerückt. Und hat anstatt einer kurzen Anreise einen etwas weiteren Weg auf sich genommen. Der Lohn: Als Sechster nimmt er den Kranz mit nach Hause.

Die Überraschung

Samuel Giger geht als Topfavorit in Nordostschweizer Teilverbandsfest. Nach einem souveränen Sieg zum Auftakt gibts im 2. Gang die Überraschung. Am 21-jährigen Andy Signer beisst sich Giger die Zähne aus. Dabei ist er ihm körperlich überlegen. 194 cm gegenüber 183 cm und 123 kg gegenüber 77 kg scheinen eine klare Sache. Doch Signer beweist sich als hartnäckig und kann dem Favoriten tatsächlich einen Gestellten abtrotzen.

Giger gibt sich gegen Müllestein keine Blösse
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Souveräner Auftaktsieg am NOS:Giger gibt sich gegen Müllestein keine Blösse

Die gerissene Serie

Vor drei Wochen hat Samuel Giger auf dem Stoos zum vierten Mal im vierten Duell gegen Sven Schurtenberger (32) gewonnen. Nun gibts für den Thurgauer die Premiere. Erstmals kann er den Innerschweizer nicht bodigen. Und fällt mit dem zweiten Gestellten im 4. Gang aus dem Rennen um den Schlussgang. 

Die Nordostschweizer Dominanz

Am 24. Juni 2012 hat letztmals ein Gast am Nordostschweizer Schwingfest gejubelt. Damals bezwang Matthias Sempach (38) im Schlussgang Daniel Bösch (36) – und teilte sich am Ende mit diesem den Sieg. Seither ist das Fest aber fest in den Händen der Gastgeber – respektive vor allem in denen von zwei Schwingern. Viermal gewann Armon Orlik (2016, 2018, 2019 und 2023) und dreimal Samuel Giger (2017, 2021 und 2022).

Der Doppeleinsatz

Mickaël Matthey (34) und Marc Gottofrey (29) erleben ein strenges Wochenende. Am Samstag bestreiten die beiden das Waadtländer Kantonale in Palézieux. Dort gewinnen sie als Dritter (Gottofrey) und Vierter (Matthey) den Kranz. Keine 24 Stunden nach ihrem letzten Einsatz im Wallis, stehen sie in Meilen schon wieder im Sägemehl. Und verpassen beide den Kranz. Matthey wird Achter und Gottofrey Neunter. 

Die Bedingungen

Einmal mehr müssen Schwinger wie Zuschauende ihre Wetterfestigkeit unter Beweis stellen. Die Feste gehen zwar mehrheitlich trocken über die Bühne, zwischendurch regnet es aber auch mal. Und vor allem ist es teils ziemlich windig.

So gehts weiter

Am kommenden Sonntag gehen zwei Feste über die Bühne. Das Innerschweizer und das Appenzeller Kantonale stehen auf dem Programm.

Die Feste zum Nachlesen im Ticker

30.06.2024, 17:40 Uhr

Orlik gewinnt das Bern-Jurassische

Nichts wirds mit dem ersten Festsieg für Lars Zaugg. Er wird von Curdin Orlik aufs Kreuz gelegt. Allerdings zeigt er lange, dass er gut in Form ist, kann das Duell ausgeglichen gestalten. Am Ende reichts nicht, um den Eidgenossen zu bodigen. Orlik triumphiert.

30.06.2024, 17:26 Uhr

Bern-Jurassisches: Kämpf lauert

6. Gang – Bernhard Kämpf könnte mit der Maximalnote gegen Sandro Galli schon vor dem Schlussgang mindestens als Co-Festsieger feststehen. Aber er verpasst den Sieg, muss sich mit einem Gestellten zufriedengeben. Er bekommt Note 9,00. Und das bedeutet: Stellen die Schlussgang-Teilnehmer Curdin Orlik und Lars Zaugg mit 8,75, gewinnt Kämpf das Fest. Stellen sie und einer oder beide bekommen Note 9,00, haben wir mehr als einen Sieger.

30.06.2024, 17:16 Uhr

Schlegel triumphiert am NOS

Domenic Schneider sucht gegen Werner Schlegel sofort die Entscheidung, kann seinen Gegner aber nicht übertölpeln. Danach entwickelt sich ein Abtasten, das immer wieder von Angriffsversuchen durchbrochen wird. Das Duell ist intensiv, beide müssen ihre letzten Kräfte mobilisieren. Und suchen auch mal das Risiko. Aber jeder Angriff wird vom jeweils anderen erfolgreich abgewehrt. Je länger der Gang dauert, desto mehr neutralisieren sie sich. Gut dreieinhalb Minuten vor Schluss kommt der entscheidende Angriff: Schlegel packt einen Kurz aus und bugsiert Schneider mit diesem explosiven Zug auf den Rücken.

«Kurzzug nach 11 Minuten – das musst du zuerst auspacken»
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Schlegel siegt beeindruckend:«Kurzzug nach 11 Minuten – das musst du zuerst auspacken»
30.06.2024, 16:49 Uhr

NOS: Noch ein Gestellter für Giger

6. Gang – Samuel Giger muss zum dritten Mal seinen Gegner stehen lassen. Auch gegen Damian Ott gibts einen Gestellten. Immerhin: Beide bekommen Note 9,00. Mit einem Sieg beenden unter anderem Matthias Aeschbacher (gegen Nicola Funk), Sven Schurtenberger (gegen Fabian Ulmann)und Mike Müllestein (gegen Martin Roth) das Fest. Armon Orlik hingegen kommt gegen Lars Voggensperger nicht über einen Gestellten hinaus. Orlik wird allerdings mit 9,00 einen Viertel höher bewertet als sein Gegner. Das bedeutet: Stellen Werner Schlegel und Domenic Schneider im Schlussgang und bekommen Note 8,75, schliesst Orlik punktemässig zu ihnen auf und wir haben drei Sieger.

30.06.2024, 16:23 Uhr

Schlussgang Bern-Jurassisches

Nun ist bekannt, wer den Schlussgang bestreiten wird: Lars Zaugg und Curdin Orlik. Die beiden bekommen den Vorzug gegenüber Bernhard Kämpf. Er trifft im 6. Gang auf Sandro Galli – und hat weiterhin die Chance, Co-Sieger zu werden oder bei einem gestellten Schlussgang den Festsieg zu erben.

30.06.2024, 15:24 Uhr

Bern-Jurassisches: Trio kommt für Schlussgang infrage

5. Gang – Lars Zaugg gewinnt zum vierten Mal. Gegen Luca Vögeli holt er seine dritte Maximalnote. Curdin Orlik setzt sich souverän gegen Etienne Burger durch. Die Maximalnote gibts für den Sieg aber nicht. Auch Kilian von Weissenfluh gestaltet sein fünftes Duell siegreich. Gegen Severin Staub verpasst er ebenfalls die Zehn.

Kämpf (r.) siegt gegen Hiltbrunner und verletzt sich dabei.
Foto: Screenshot

Bernhard Kämpf zeigt vollen Einsatz. Und das wortwörtlich. Er bodigt Fabio Hiltbrunner und verletzt sich dabei auch noch. Ein Cut am linken Auge blutet ziemlich stark. Weil er die Maximalnote verpasst, kann er das Schlussgang-Ticket nicht lösen. Stattdessen kommt ein punktgleiches Trio für den Schlussgang infrage: Zaugg, Orlik und Kämpf. 

30.06.2024, 14:55 Uhr

NOS: Schlussgang steht fest

5. Gang – Mike Müllestein löst die Aufgabe Michael Bernold problemlos. Er holt sich die Maximalnote ab. Gleiches gilt für Marcel Räbsamen (gegen Jeremy Vollenweider), Andreas Döbeli (gegen Ueli Bleiker) und Sven Schurtenberger (gegen Fabian Koller). Keine halbe Minute ist das Duell zwischen Samuel Giger und Shane Dändliker alt, da hat Giger seinen Gegner am Boden festgenagelt. Er hebt ihn noch ein Stück hoch und holt sich so ebenfalls die Zehn ab. 

Damian Ott gestaltet seinen Gang ebenfalls erfolgreich. Er setzt sich gegen Janic Voggensperger ebenfalls mit einem Plattwurf durch. Heiss gehts zwischen Werner Schlegel und Matthias Aeschbacher zu und her. Schon nach wenigen Sekunden kommt der Berner beinahe zum Resultat, doch Schlegel kann sich in extremis befreien. Und kurz darauf kann er jubeln – er legt Aeschbacher platt aufs Kreuz. 

Mit diesem Plattwurf löst Schlegel das Schlussgang-Ticket.
Foto: Screenshot

Neben Schneider und Schlegel ist Armon Orlik der Dritte im Bunde, der noch um den Schlussgang schwingt. Er ist unter Zugzwang, haben die beiden doch die Zehn geholt. Orlik gerät früh in Bedrängnis, wird von Martin Hersche beinahe auf den Rücken gelegt. Er befreit sich und hat kurz darauf die Chance, den Sieg zu holen. Lange hält er ihn in der Beinschere, doch er kann ihn nicht hochheben für die Maximalnote – auch, weil sich Hersche dann doch auf den Rücken fallen lässt. Damit ist klar: Werner Schlegel und Domenic Schneider bestreiten den Schlussgang.

30.06.2024, 14:22 Uhr

Spitzenpaarungen 5. Gang

NOS
Marcel Räbsamen – Jeremy Vollenweider
Shane Dändliker – Samuel Giger
Damian Ott – Janic Voggensperger
Thomas Koch – Domenic Schneider
Matthias Aeschbacher – Werner Schlegel
Martin Hersche – Armon Orlik

Bern-Jurassisches
Michael Leuenberger – Lukas Renfer
Severin Staub – Kilian von Weissenfluh
Luca Vögeli – Lars Zaugg
Etienne Burger – Curdin Orlik
Fabio Hiltbrunner – Bernhard Kämpf 

30.06.2024, 14:15 Uhr

Zwischenrangliste nach 4 Gängen

Beim NOS befindet sich das Trio Armon Orlik, Werner Schlegel und Domenic Schneider in der Poleposition im Kampf um den Schlussgang-Einzug. Dahinter lauern etwa Matthias Aeschbacher und Shane Dändliker.

Beim Bern-Jurassischen liegt das Duo Bernhard Kämpf und Curdin Orlik gemeinsam in Führung. Ein Trio liegt einen Viertelpunkt dahinter und einen weiteren Viertel hinter diesem lauern sieben punktgleiche Schwinger.

30.06.2024, 14:13 Uhr

Bern-Jurassisches: Kein Sieger im Spitzen-Duell

4. Gang – Severin Schwander muss sich zum zweiten Mal das Sägemehl vom Rücken putzen lassen. Er unterliegt Etienne Burger. Besser gelingt der Start in den Nachmittag Bernhard Kämpf. Er bezwingt Fabian Stucki platt. Florian Gnägi und Michael Ledermann bestreiten das einzige Duell zweier Eidgenossen. Einen Sieger gibts nicht – die beiden binden sich so gegenseitig zurück. 

Kilian von Weissenfluh bekommt es mit Lars Zaugg zu tun, der heute extrem stark unterwegs ist und mit Schwander einen Eidgenossen bodigen konnte. An von Weissenfluh beisst er sich die Zähne aus. Zwischen den beiden, die nach drei Gängen auf den Rängen 1 und 2 lagen, gibts einen Gestellten.

Von Weissenfluh (r.) kann sich nicht gegen Zaugg durchsetzen.
Foto: Screenshot
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