Der derzeit beste Schwinger heisst Werner Schlegel (21). Das beweist der Toggenburger am Nordostschweizerischen Schwingfest in Meilen ZH. Nur 140-Kilo-Koloss Sven Schurtenberger hält sich gegen den Schwarzsee-Sieger schadlos. Nach dem Gestellten im ersten Gang schwärmt der Luzerner: «Werner ist brutal parat. Der rupft sechs Minuten lang. Das ist gewaltig!»
Nach fünf Siegen fällt im Schlussgang ein anderes Schwergewicht der Schlegel-Power zum Opfer. Der gelernte Zimmermann bodigt 150-Kilo-Mann Domenic Schneider nach 11 (!) Minuten mit einem Kurz. Die nötige Energie für einen solchen Kraftakt holt sich Schlegel in Rapperswil-Jona bei seinem Athletiktrainer Robin Städler.
«Es ist überwältigend», sagt Schlegel im Siegerinterview. Wie schon vor knapp einer Woche am Schwarzsee bezwang er mit Matthieu Burger und Matthias Aeschbacher zwei starke Berner. Wobei Schlegel gegen Aeschbacher beinahe auf dem Rücken lag. Die TV-Bilder liefern keine klare Antwort. Dafür spricht der Berner Klartext: «Es ist richtig, dass die Kampfrichter das Resultat nicht gegeben haben». Mit einer Niederlage im fünften Gang hätte sich Schlegel aus dem Schlussgang-Rennen verabschiedet.
Im Schlussgang des Bern-Jurassischen duellieren sich Curdin Orlik (31) und Lars Zaugg (21). Für Zaugg wäre es der erste Festsieg. Doch dazu kommt es nicht. Für Orlik ist es der siebte Festsieg seiner Karriere und der erste seit seinem Triumph am Seeländischen 2022. Bernhard Kämpf wird Zweiter. Seinen ersten Kranz gewann Adrian Reichenbach. Eine Enttäuschung gab es für Florian Gnägi. Der zweifache Eidgenosse verpasste den Kranz als Elfter deutlich.
Im Schlussgang des Bern-Jurassischen duellieren sich Curdin Orlik (31) und Lars Zaugg (21). Für Zaugg wäre es der erste Festsieg. Doch dazu kommt es nicht. Für Orlik ist es der siebte Festsieg seiner Karriere und der erste seit seinem Triumph am Seeländischen 2022. Bernhard Kämpf wird Zweiter. Seinen ersten Kranz gewann Adrian Reichenbach. Eine Enttäuschung gab es für Florian Gnägi. Der zweifache Eidgenosse verpasste den Kranz als Elfter deutlich.
Auf Giger wartet Arbeit
Samuel Giger (26) fiel nach dem Mittag aus der Entscheidung um den Tagessieg. Der Unspunnensieger stellte wie Schlegel gegen Schurtenberger. Zuvor kämpfte er erfolglos gegen den Teilverbandskranzer Andy Signer. Auch gegen Damian Ott gelang ihm kein Sieg.
«Das grosse Ziel, die Schlussgangteilnahme, habe ich verpasst», analysierte Giger nüchtern. Nur um wenig später tief blicken zu lassen. «Heute hat mir der letzte Siegeswille gefehlt.» Was war los? «Ich bin keine Maschine. Ich bin nicht jeden Tag bei 100 Prozent. Mit 95 Prozent reicht es halt nicht.»
Das habe er im Laufe des Tages gemerkt. «Da kommt ein blöder Gang und dann findet man nicht mehr so richtig in das Fest hinein.» Mit dem blöden Gang dürfte Giger den Gestellten gegen Signer gemeint haben. Denn zuvor legte er den Innerschweizer Mike Müllestein souverän aufs Kreuz. «Aus diesem Tag muss ich meine Lehren ziehen», sagt Giger abschliessend.