Werner Schlegel (22) verschwindet nach seiner Schlussgang-Niederlage am Lichtmess Schwinget zügig in der Garderobe. In der Halle bleiben viele Fans besorgt zurück. Hat sich der Toggenburger schwerer verletzt als angenommen? Die entscheidende Szene ereignete sich kurz vor Gang-Ende.
Samuel Giger (26) knallt Schlegel mit voller Wucht ins Sägemehl. Dieser kann sich im letzten Moment ausdrehen. Danach bleibt der Eidgenosse einige Sekunden liegen. Als Schlegel wieder aufsteht, fasst er sich an die Rippen. «Weil der Gang nicht mehr lange dauerte, dachte ich, es würde gehen», erklärt er später.
Schlegel gibt Entwarnung
Nicht bei vollen Kräften ist er gegen den Unspunnensieger chancenlos. So richtig freuen kann sich Giger über den Sieg aber nicht. Er hat mit seinem Kollegen gelitten. «Wenn das an einem so kleinen Schwingfest einem guten Freund passiert, geht mir das näher als in anderen Fällen», sagt der 32-fache Kranzfestsieger.
Beruhigen dürften ihn die Worte von Schlegel, als er nach dem Duschen in die Halle zurückkehrt. «Es geht mir gut», lässt er verlauten. «Mir ist kurz die Luft weggeblieben. Jetzt spüre ich einen leichten Schmerz, aber ich glaube nicht, dass etwas kaputt ist.»
Sieglos-Serie geht weiter
Abgesehen von seiner kleinen Blessur nimmt Schlegel viele positive Gefühle mit nach Hause. In den beiden Duellen mit Giger hatte er leichte Vorteile. Auf den ersten Sieg gegen den Modellathleten muss er aber auch nach dem zwölften Aufeinandertreffen warten.
Anders sieht es im Schwingkeller abseits der Öffentlichkeit aus. «Im Training konnte ich ihn schon besiegen.» Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sich Schlegel auch einmal im Wettkampf durchsetzt.