Zweieinhalb Monate nach dem Fest geraten die ESAF-Organisatoren von Pratteln 2022 noch immer ins Schwitzen. Sorgen macht nicht mehr die Durchführung, sondern das Geld: «Das Erreichen einer ausgeglichenen Festabrechnung stellt eine Herausforderung dar», heisst es in einer offiziellen Mitteilung.
Klartext gibts bei SRF: «Wir sind im Bereich zwischen fünf und zehn Prozent Abweichung zur Gesamtsumme», erklärt OK-Präsident und Regierungsrat Thomas Weber (60). Das sei ein zwei bis vier Millionen Franken grosses Loch, mit dem die Organisatoren bei einem Budget von 42 Millionen schätzungsweise zu kämpfen haben.
Nach dem «extrem positiven Fazit» von OK-Vizepräsident Urs Lanz gegenüber Blick direkt nach dem Fest drängen nun die Sorgen in den Vordergrund. Mit 400'000 Festbesuchern, perfektem Wetter und ohne einzige Anzeige oder Verhaftung sah das Fazit zuerst blendend aus.
In beide Richtungen schlechter als geplant
Jetzt wird klar, dass mehr Geld als geplant ausgegeben werden musste und gleichzeitig weniger als geplant in die Kassen floss. Unerwartet viel kosteten Sicherheit, Umweltschutz und Baumaterial. Das ÖV-Angebot in Pratteln sowie Wasser und Strom für das Festgelände führten ebenfalls zum Loch. Zudem überschätzten die Organisatoren Einnahmen von VIP-Tickets und Gruppenunterkünften.
Nun soll das Steuer bis zur definitiven Abrechnung im kommenden März herumgerissen werden. Thomas Weber sagt zu SRF, wie das Loch doch noch gestopft werden soll: «Wir sind bereits im Gespräch mit allen Partnern, mit dem Eidgenössischen Schwingerverband und Firmen, die Leistungen fürs ESAF erbrachten.» Mit ihnen soll gemeinsam eine Lösung gefunden werden. (str)