Vor wenigen Wochen sorgte Schwinger Domenic Schneider beim Eidgenössischen in Pratteln für Begeisterung. Mit seinem angriffigen Kampfstil und seinen emotionalen Ausbrüchen und Freudentänzen hat der Bauer aus dem Kanton Thurgau für Spektakel gesorgt – und ist zum König der Herzen geworden. Er hat sich hinter Joel Wicki den geteilten zweiten Platz gesichert.
Jetzt plant «Dodo» Schneider seinen nächsten grossen Coup. Er ist einer der hundert Teilnehmer beim Final der Schweizer Schiebermeisterschaft im Casino in Zug. Abfahrtsweltmeister Beat Feuz ist im Halbfinal ausgeschieden. Dafür wird Schneider mit einer Wildcard den Spitzensport vertreten und nach der Jasskrone greifen.
«Beim Jassen funktionierts mit Verbissenheit nicht besser»
«Wir waren zu Hause vier Kinder. Und haben oft mit den Eltern gejasst. Ich hoffe, ich kann bei der Schweizer Meisterschaft um den Titel mitreden», sagt Schneider. Sein Bruder Mario sei zwar der etwas bessere Spieler. Aber auch Domenic gehört in Schwingerkreisen zu den guten Jassern. «Vor allem in den Trainingslagern jassen wir viel. Auch mein Klubkollege Sämi Giger ist ein ambitionierter Jasser. Aber wir spielen nicht um Geld. Es geht um Ruhm und Ehre», so Schneider.
Ein Vorteil von Schneider ist die Tatsache, dass er in seiner Jugend daheim auch mit französischen Karten gespielt hat. Qualifiziert er sich für den Final der besten vier, könnte dies ein Vorteil zu seinen Gunsten sein. Weil am Finaltisch wohl mit deutschen und französischen Karten gespielt wird. «Ich bin ambitioniert. Aber in erster Linie geht es auch um die Gemütlichkeit. Gerade beim Jassen funktioniert es mit Verbissenheit nicht besser.»
Klar ist: Sollte Domenic Schneider bei der Schweizer Meisterschaft der grosse Coup gelingen, dann ist im Casino in Zug sicher mit einem Luftsprung und einem Freudentänzchen des Mannes zu rechnen, der auch mit 140 Kilogramm ordentlich abheben kann.