Happy sind trotzdem nicht alle
Jetzt reagiert das Brünig-OK auf die Schwinger-Kritik

Verschiedene Kritikpunkte hat Schwinger Fabian Staudenmann in seinem Brief an das Brünig-OK aufgelistet. Dank einer Aussprache konnten Lösungen gefunden werden. Doch einige Probleme bleiben.
Publiziert: 07.05.2024 um 17:11 Uhr
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Aktualisiert: 08.05.2024 um 09:26 Uhr
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Der Platz auf dem Brünig ist begrenzt. Vielen Schwingern fehlt ein Rückzugsort.
Foto: keystone-sda.ch
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Nicola AbtReporter Sport

Das Brünig-Schwinget ist ein Highlight im Schwing-Kalender – doch sorgt bei den Bösen auch für schlechte Stimmung.

Anfang April enthüllte Blick das Schreiben von Fabian Staudenmann (24) an das Brünig-OK. Dieses beinhaltet verschiedene Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge. Angeprangert werden die Platzverhältnisse auf der Passhöhe. Für die Schwinger gibt es keine eigene Toilette. An reservierten Parkplätzen mangelt es. Zudem müssen ihre Liebsten zu Hause bleiben, weil sie keine Tickets erhalten. Ein rotes Tuch ist auch die geringe finanzielle Entlöhnung.

Jetzt aber kommt Bewegung in die ganze Sache. So wird beispielsweise das Preisgeld um rund ein Drittel erhöht. Bisher erhielt der Sieger 1500 Franken, was im Vergleich mit anderen Bergfesten wenig war. «Dieser Entscheid fiel bereits im letzten Jahr. Das hat nichts mit dem Brief zu tun», erklärt OK-Präsident Walter von Wyl. 

Unterzeichnet haben das Staudenmann-Schreiben auch zahlreiche Berner Spitzenschwinger. Darunter auch König Kilian Wenger (33): «Fabian hat nicht nur kritisiert, sondern Lösungsvorschläge gebracht. Das finde ich super», so der 23-fache Kranzfestsieger. «Mit meiner Unterschrift will ich mithelfen, dass das OK darauf reagiert. Und dass so in Zukunft weiterhin die besten Berner auf dem Brünig schwingen.» 

Wenger selbst hätte einen solchen Brief nicht verfasst. «Als noch aktiver Athlet halte ich mich eher zurück», sagt er und ergänzt: «Mit 17 Jahren habe ich auf dem Brünig erstmals geschwungen. Ich kenne es nicht anders. Für mich war das irgendwie normal.» 

Staudenmann kontaktiert Athletenrat

Vor rund zwei Wochen trafen sich Staudenmann und das OK auf dem Brünig zu einem klärenden Gespräch. «Der Austausch verlief kameradschaftlich», wie die Beteiligten gegenüber Blick erklären. Gleichzeitig sagt OK-Präsident von Wyl: «Wir haben Fabian erklärt, dass gewisse Dinge vorläufig nicht geändert werden.» Die Reduktion des Teilnehmerfeldes von 120 auf 90 Schwinger sowie die Anpassung der Ticketvergabe stehen vorerst nicht zur Diskussion. 

Eine Enttäuschung für Staudenmann. «Die Tickets sind mein wichtigstes Anliegen», so der Kilchbergsieger. Diese werden seit Jahrzehnten innerhalb der Besitzerfamilien vererbt. Die Angehörigen vieler Schwinger gehen leer aus. «Für einen 17-Jährigen, der zum ersten Mal auf dem Brünig ist, wäre es doch wichtig, dass er von seinen Liebsten begleitet wird.» Sein Vorschlag: Alle Teilnehmer sollen ein Vorkaufsrecht auf Tickets erhalten. Diese Idee will er über den Athletenrat dem Eidgenössischen Schwingerverband zukommen lassen. 

WC-Problem einfach gelöst

Die Parkplatz-Kritik nimmt OK-Präsident von Wyl entspannt zur Kenntnis. Es seien genug vorhanden. «Die Schwinger müssen sie halt auch benutzen.» In Zukunft werde man die Athleten vorgängig besser informieren. Und was ist mit dem WC-Problem? «Im unteren Stock gibt es zwei etwas abgeschirmte Toiletten für die Schwinger», so von Wyl. Für viele Athleten ist das neu. «Sie waren meines Wissens nicht speziell ausgeschildert», so Staudenmann. 

Nach technischen Problemen im Vorjahr steht wieder ein Bildschirm in der Schwinger-Garderobe. Dort sehen die Athleten die bereits eingeteilten Paarungen auf jedem Platz und können sich dementsprechend vorbereiten. «Das verhindert lange Wartezeiten», sagt der Berner. 

Ein Diskussionspunkt bleiben die engen Platzverhältnisse. «Der Brünig wird nicht grösser», stellt Staudenmann nüchtern fest. Ob man da in Zukunft mehr Raum für die Athleten schaffen kann, wird sich zeigen. Vorerst scheint alles geklärt. «Es wird keine weitere Sitzung geben», lässt OK-Präsident von Wyl verlauten. 

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