Der fünffache Eidgenosse Adi Laimbacher ist nach dem siebten Gang zwischen Pirmin Reichmuth und Bernhard Kämpf richtig wütend. «Es gibt gewisse Kampfrichterentscheide, die man einfach nicht akzeptieren kann», poltert der Schwyzer, der bis zum seinem Rücktritt 2015 nicht weniger als 105 Kränze erschwungen hat.
Was ist passiert? Reichmuth hätte sich mit einem Sieg gegen den zweifachen Brünig-Sieger die Qualifikation für den Schlussgang sichern können. Und im zweiten Zug legt der Zuger den Berner Oberländer tatsächlich auf die Schultern. Aber zu Reichmuths Pech sehen das weder der Platzkampfrichter noch dessen beide Kollegen am Richter-Tisch. Sie lassen den Gang deshalb weiter laufen. Und dann ist es im nächsten Zug Kämpf, der Reichmuth aufs Kreuz legt – und diesmal gibt der Kampfrichter das Resultat.
Adi Laimbacher kann es kaum glauben
Reichmuth muss deshalb seinen Traum von der Krone trotz Siegen gegen Hochkaräter wie Christian Stucki und Matthias Aeschbacher für drei weitere Jahre begraben. Und das bringt Laimbacher so richtig in Rage: «Ich habe auf der Tribüne gesessen und habe ganz klar gesehen, dass Pirmin den Bernhard einwandfrei besiegt hat. Um das zu beurteilen, brauche ich keine TV-Kamera. Deshalb kann ich nicht glauben, dass die Kampfrichter das nicht auch so gesehen haben.»
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Der technische Leiter Strebel: «Ein Fehlurteil»
Laimbacher ist auch deshalb so wütend, weil er nur zu gut nachfühlen kann, wie sich sein junger Innerschweizer Kumpel nach dieser Entscheidung fühlt: «Ich war beim Eidgenössischen 2007 in einer ähnlichen Situation im Zweikampf mit dem späteren Schlussgang-Teilnehmer Stefan Fausch selber Opfer eines falschen Urteils der Kamprichter. Deshalb weiss ich, wie sehr das schmerzt.» Aber was sagt Stefan Strebel als Technischer Leiter des ESV zu diesem Fall? «Auch ich muss eingestehen, dass es sich hier um ein Fehlurteil handelt. Reichmuth hatte Kämpf ganz klar auf dem Rücken.»
Genau wegen solchen Szenen plädiert Strebel schon seit längerer Zeit für einen Pilotversuch mit dem Videoschiedsrichter.