Kampfrichter gibt hier die Entscheidung
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War der Gegner unten?Kampfrichter mit heiklem Entscheid für Staudenmann

Eidgenosse tobt wegen Kampfrichtern
«So wird der Schwingsport kaputt gemacht»

Vor allem die Berner beschweren sich nach der ersten Halbzeit beim Jubiläumsschwingfest über die Leistungen der Kampfrichter. Diese sprechen teils fragwürdige Benotungen aus.
Publiziert: 08.09.2024 um 13:17 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2024 um 19:00 Uhr
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Ist nach dem dritten Gang sauer: Matthias Aeschbacher.
Foto: keystone-sda.ch
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Marcel W. PerrenReporter Sport

So wütend wie nach dem dritten Gang am Jubiläumsschwingfest haben wir den sonst so «gmögigen» Emmentaler Matthias Aeschbacher noch nie erlebt. Obwohl der 32-Jährige den Innerschweizer Eidgenossen Michael Gwerder in souveräner Manier besiegt, schleudert er nach Bekanntgabe der Note mit der Zornesröte im Gesicht seinen Ohrenschutz auf den Boden. Dass Aeschbacher das Kampfgericht in dieser Situation am liebsten auf den Mond schiessen würde, ist nachvollziehbar: Obwohl er Gwerder mit einem blitzsauberen Plattwurf im Sägemehl vergraben hat, erhält Aeschbacher anstatt der Maximalnote 10 lediglich die 9,75.

«Dieses Verdikt ist eine absolute Frechheit», tobt die Oberaargauer Schwinglegende Christian Oesch (55). Der sechsfache Eidgenosse und Schwarzsee-Sieger von 1998 legt nach: «Es kann ja sein, dass der Platzkampfrichter aufgrund von seiner Position nicht genau gesehen hat, ob es ein Plattwurf war. Aber die beiden anderen Kampfrichter am Tisch waren in dieser Situation so gut positioniert, dass sie hätten sehen müssen.» Übrigens: Einer der Kampfrichter am Tisch ist der ehemalige Spitzenschwinger Bruno Gisler.

Der 15-fache Kranzfestsieger Aeschbacher ist aber nicht der einzige Hochkaräter, der an diesem Vormittag in Appenzell von den «Schiris» betrogen wird. Im Anschwingen liefern sich Fabian Staudenmann und der Ostschweizer Werner Schlegel einen spektakulären Zweikampf, vor allem der spätere Festsieger kommt dem Sieg mehrmals sehr nahe.

Staudenmann auch im Glück

Als sich die beiden Offensiv-Kämpfer nach sieben Minuten völlig ausser Atem mit einem Gestellten trennen, ist sich SRF-Experte Jörg Abderhalden sicher, «dass es für diesen Gang die Note 9 geben wird». Doch das Kampfgericht ist anderer Meinung, verteilt genau wie im unentschiedenen Duell zwischen Samuel Giger und Schwingerkönig Joel Wicki die 8,75.

Staudenmann und Schlegel mit 8,75 abgestraft
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Lange Diskussion um Note:Staudenmann und Schlegel mit 8,75 abgestraft

Christian Oesch versteht deshalb die Schwinger-Welt nicht mehr: «Staudenmann – Schlegel und Wicki – Giger haben ganz klar die spektakulärsten Leistungen im Anschwingen geliefert, dass sie nicht mit der Note 9 belohnt wurden, ist eine Sauerei. Es kann nicht sein, dass es beim Saisonhöhepunkt an einem Vormittag so viele Fehlurteile der Kampfrichter gibt. So geht der Schwingsport kaputt.»

Während Schlegel durch diese desaströse Entscheidung komplett aus dem Tritt gerät und gegen Michael Gwerder und Fabio Hiltbrunner verliert, kratzt Staudenmann durch ein weiteres höchst umstrittenes Kamprichter-Verdikt die Kurve – im dritten Gang gegen Lukas Bissig erhält er die Maximalnote 10, obwohl die TV-Bilder den Eindruck erwecken, dass sich der Urner ausgedreht hatte.

Stefan Strebel, der technische Leiter des Eidgenössischen Schwingerverbands, äussert sich direkt nach dem Fest gegenüber Blick noch nicht zu den umstrittenen Szenen, er will zuerst alles in Ruhe anschauen und analysieren.

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