Drama um Schurtenberger
Ganz bitterer Moment für Sven Schurtenberger. Er verletzt sich im 4. Gang gegen Adrian Walther schwer am Knie. Nachdem er zunächst minutenlang im Sägemehl behandelt werden muss, wird er mit einem Quad aus der Arena gefahren – unter dem Applaus der gegnerischen Schwinger und der Zuschauer. Eine emotionale Szene beim Jubiläumsschwingfest in Appenzell.
Einmal aus der Arena, wird er dann in einem Krankenwagen abtransportiert. Wir wünschen gute Besserung!
Amherd: «Ein Sport muss sich mit der Gesellschaft mitentwickeln»
Auch Bundespräsidentin Viola Amherd lässt sich das Jubiläums-Schwingfest in Appenzell natürlich nicht entgehen. Für Amherd ist es auch verständlich, dass wegen der wachsenden Beliebtheit des Schwings-Sports gewisse Traditionen der Kommerzialisierung weichen müssen.
Spitzen-Schwinger über Traditionen
Mehr Sponsoren bringen dem Sport einerseits mehr Geld, dafür gehen aber auch gewisse Traditionen etwas verloren. Für die Spitzen-Schwinger Joel Wicki, Fabian Staudenmann und Armon Orlik sind die Diskussionen durchaus berechtigt, man müsse aber auch mit der Zeit gehen.
Hutmacher gewinnt
Urs Hutmacher ist der neue starke Mann im Steinstossen. Der Zürcher hatte bereits vor einem Jahr am Unspunnenfest in Interlaken triumphiert, nun gewann er auch den Wettbewerb mit dem legendären Unspunnenstein im Rahmen des ESV-Jubiläumsfestes in Appenzell. Hutmacher aus Weisslingen setzte sich mit einer Weite von 3,88 m durch, zehn Zentimeter weniger weit als in Interlaken. Vor dem letzten Unspunnenfest hatte bei den eidgenössischen Anlässen zuvor viermal in Serie Remo Schuler gewonnen.
Wildpinkler von Polizei gebüsst
Drückt die Blase, ist gerade beim männlichen Geschlecht der Waldrand sehr verlockend. Das ist auch beim Schwingfest nicht anders, kann aber finanziell teuer werden. So auch für vier Schwingfest-Besucher. Die vier Herren pinkeln kurz vor dem Ende des 3. Ganges an den Waldrand und werden von der Polizei angehalten. Happig: Alle vier bekommen eine Busse von 100.- Franken. «Wir haben das am Anfang gar nicht begriffen, waren perplex», so ein Gebüsster gegenüber Blick. Dabei sei die Polizei «höchst unfreundlich» gewesen.
Sie seien nicht die Einzigen, die den Waldrand als öffentliches WC missbrauchen – ganz im Gegenteil. Dort herrscht reger Betrieb, wie Fotos zeigen. Die Polizei ist aber wieder weg oder drückt beide Augen zu. Dazu sorgt die Durchsage des Speakers, dass überall auch Kabel verlegt wurden und wildes Pinkeln schmerzhafte Folgen haben könnte für Stirnrunzeln. Da hatten die vier Gebüssten noch Glück im Unglück, für sie ist es einfach «dumm gelaufen».
Die vier Schwingfest-Besucher haben ihre Busse gleich vor Ort bezahlt. Kurz darauf meldet sich jemand vom OK bei ihnen und will ihnen das Geld zurückgeben, diese Busse ginge gar nicht. Die vier Besucher entscheiden sich aber dagegen und spenden die Busse stattdessen den Jungschwingern.
Wicki: «Wer hier gewinnt, ist der Topfavorit in Mollis»
Mit zwei Siegen und zwei Gestellten ist Joel Wicki vor dem Nachmittag immer noch im Rennen um den Sieg am Jubiläumsschwingfest in Appenzell. Dieser Sieg hätte für den Schwingerkönig von 2022 bereits eine grosse Bedeutung für nächstes Jahr.
Morgen-Bilanz von Staudenmann
Fabian Staudenmann ist mit seiner Leistung am Jubiläumsschwingfest in Appenzell nicht restlos zufrieden. Das Wichtigste sei aber, dass er noch dabei sei.
Der «Zwätschge Luz» ist ein Schwingfest-Hit
Wer beim Jubiläumsschwingfest in Appenzell Lust auf einen «Zwätschge Luz» hat, der muss nicht weit laufen. Christoph und Erich gehören zur Crew, die das warme Getränk mit Kanistern zum Publikum bringen. Wer zehn kauft, kriegt einen gratis.
Wetterwarnung wegen Dauerregen
Wie lange bleibt das Fest in Appenzell noch im Trockenen? Ab 14 Uhr wurde von SRF Meteo eine Wetterwarnung herausgegeben wegen intensivem Dauerregen, teils Gewittern. Bis Dienstag soll es regnen. Wie heftig wirds? Es komme höchstens ein bisschen «cho rägele», sagt TV-Experte Jörg Abderhalden. Möglich, dass es am Nachmittag noch bei leichtem Regen bleibt, bis es am Abend dann so richtig schüttet.
Programm-Probleme in Appenzell
Das wird eng. Am Morgen verkündete Stefan Strebel, der Technische Leiter des Eidgenössischen Schwingerverbandes, dass bis um 11.45 Uhr geschwungen werden soll. Schon jetzt ist klar: Daraus wird deutlich nichts. Noch einige Gänge stehen an. Die Zeit drängt. Denn ebenso wurde klargemacht: Um 13 Uhr wird nach der Mittagspause weitergeschwungen.
Kopfschütteln bei Experten nach 1. Gang
Der grosse Aufreger des ersten Gangs ist das Duell zwischen Fabian Staudenmann und Werner Schlegel. Die beiden liefern den Zuschauern einiges an Spektakel, schwingen aktiv und wollen beide den Sieg. Nach dem Gestellten werden aber beide nicht für ihre Schwingweise von den Kampfrichtern belohnt. Statt einer Note 9 werden Staudenmann und Schlegel nach längeren Diskussionen mit einem 8,75 abgestraft. Das sorgt für Unverständnis.
Experte Jörg Abderhalden («diese Entscheidung verstehe ich nicht») kann darüber ebenso wie Kommentator Stefan Hofmänner am SRF-Mikrofon nur den Kopf schütteln. Und auch Christian Stucki reagiert im Studio mit Unverständnis. «Es war ein attraktiver Gang. Sie haben geschwungen, es war sehr intensiv. Für mich ist es nicht verständlich, dass keine Note 9 geschrieben wurde.»