Vor Comeback gegen Andreas Döbeli
Reichmuth trotz Erkältung stärker denn je

Kein anderer Top-Schwinger musste in den letzten Jahren so viel Schmerzen ertragen wie Pirmin Reichmuth. Und nun läuft auch die Vorbereitung auf sein Comeback nicht wie erhofft.
Publiziert: 09.07.2022 um 00:39 Uhr
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Aktualisiert: 09.07.2022 um 08:57 Uhr
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Nach drei Kreuzbandrissen am rechten Knie trumpfte Pirmin Reichmuth im Sommer 2019 vor allem bei seinem Sieg auf dem Brünig gross auf.
Foto: keystone-sda.ch
Marcel W. Perren

Pirmin Reichmuth musste schon viele herbe Rückschläge wegstecken. Er tat dies stets mit Bravour. Zwischen 2014 und 2018 wurde er von drei Kreuzbandrissen am rechten Knie zurückgebunden, trotzdem triumphierte der 1,98 Meter lange, 130 Kilo schwere Gigant 2019 in überragender Manier auf dem Brünig. Im selben Jahr belegte er beim Eidgenössischen vor seiner Haustüre den dritten Schlussrang.

Vier Kreuzbandrisse in sechs Jahren

Seither hat dieses riesige Talent aber keinen Wettkampf mehr bestritten. Nachdem 2020 der Pandemie geschuldet sämtliche Kranzfeste abgesagt wurden, wurde Reichmuth im Frühling 2021 durch den vierten Kreuzbandriss zurückgeworfen. Diesmal erwischte es sein linkes Knie. «Hätte es mich erneut am rechten Knie erwischt, hätte ich meine Karriere beenden müssen, weil es auf dieser Seite gar keine Ersatzteile mehr für die Operation gegeben hätte.»

Aber nachdem seine Ärzte den neuerlichen Eingriff quasi mit links gemeistert haben, steht der Kämpfer aus der Zentralschweiz nun vor seinem fünften grossen Comeback. Am Sonntag wird er beim Aargauer Kantonalen im Anschwingen mit dem einheimischen Eidgenossen Andreas Döbeli zusammengreifen. Die Erwartungshaltungen in der Innerschweiz sind vor diesem Gang riesig. «Pirmin hat in den letzten Wochen in den Schwingtrainings einen überragenden Eindruck hinterlassen», schwärmt beispielsweise die Obwaldner Schwinger-Legende Gregi Rohrer (3-facher Eidgenosse). Auch Reichmuths Konditionstrainer Tommy Herzog versprüht viel Zuversicht: «Pirmin ist ein absoluter Perfektionist. Und in der Zeit, wo er sein Knie schonen musste, hat er umso intensiver seinen Oberkörper trainiert. Deshalb schätzte ich ihn körperlich jetzt noch stärker ein, als vor drei Jahren.»

Erkältung vor der Rückkehr im Aargau

Es würde aber nicht zu seiner verrückten Biografie passen, wenn bei Reichmuth in der unmittelbaren Vorbereitung auf das Kräftemessen im Aargau alles glatt laufen würde. Der 27-Jährige ist seit ein paar Tagen heftig erkältet. Unruhe kommt deshalb im Reichmuth-Clan aber nicht auf. «Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Erkältung ein gutes Omen für Pirmin ist», meint Tommy Herzog, der neben Reichmuth auch König Christian Stucki und Andreas Döbeli im Kraft und Ausdauer-Bereich schleift. Herzogs Begründung: «Wenn Pirmin in diesen Tagen Top fit wäre, würde er sich die ganze Zeit den Kopf bezüglich seinen Gegner zerbrechen. Genau das ist jetzt nicht der Fall, weil er schauen muss, dass er diese Erkältung besiegen kann. Und ich bin mir sicher, dass ihm das bis am Sonntag gelingen wird.»

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