«Die Diagnose war brutal»
Schwing-Talent Van Messel vor Risiko-Comeback

Noe van Messel (20) feiert am Sonntag auf dem Brünig sein Kranzfest-Comeback. Der Schwinger blickt auf turbulente Wochen zurück. Ob seine «Risiko-Strategie» aufgeht?
Publiziert: 29.07.2022 um 07:55 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2022 um 14:29 Uhr
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Will wieder voll angreifen: Schwinger Noe van Messel (links).
Foto: Sven Thomann
Nicola Abt

Kommt das gut? Keinen Monat nach der Diagnose Pfeiffersches Drüsenfieber steigt Noe van Messel (20) wieder in die Zwilchhosen. Am Sonntag feiert das Schwing-Talent aus der Innerschweiz auf dem Brünig sein Kranzfest-Comeback. «Dies war von Anfang an mein Ziel», erklärt der 110-Kilo-Brocken am Telefon.

Hinter dem Sensationsdritten vom Stoos 2019 liegen schwierige Wochen. Einmal mehr kämpfte er sich nach einer Verletzung zurück, als ihn der Krankheitshammer unerwartet traf: «Die Diagnose war brutal. Am Anfang hatte ich grosse Mühe damit. Körperlich und psychisch.»

Während die Lymphdrüsen im Hals zu Beginn stark anschwollen, blieb der VWL-Student vom obligaten Müdigkeitsanfall einigermassen verschont. Ein zweitägiger Abstecher ins Engadin mit seinen Eltern unterstützte den Verarbeitungsprozess. Schnell entwickelte Van Messel eine «Jetzt erst recht»-Mentalität.

Bereits zweieinhalb Wochen nach der Diagnose wollte der 1,91-Meter-Mann zurück in den Kraftraum – nicht zur Freude aller Beteiligten. «Ich musste die Ärztin zu diesem Schritt überzeugen», gibt er zu.

Am vergangenen Wochenende feierte er auf dem Zugerberg seine wettkampfmässige Rückkehr. Es resultierte Rang vier. «Ich bin da sicher ein Risiko eingegangen und habe die Belastung am Tag danach auch stark gespürt.» Trotzdem bereut Van Messel nichts: «Dieser Einsatz war für den Kopf sehr wichtig.»

Nun folgt der Auftritt auf dem Brünig. Ein Blutwert-Test unter der Woche ergab grünes Licht. Folgt der nächste Sensationsauftritt?

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