Königlich
Nach dem triumphalen Comeback am Aargauer Kantonalen gewinnt Pirmin Reichmuth auf dem Zugerberg auch den zweiten Wettkampf nach seinem im Frühling 2021 erlittenen Kreuzbandriss. Und dies mit sechs Maximalnoten. Die beiden Vorbehalte: Der Zugerberg-Schwinget ist kein Kranz-, sondern bloss ein Rang-Fest. Und mit Marcel Bieri hatte der Zuger mit Muotathaler-Wurzeln lediglich einen Eidgenossen auf dem Notenblatt. Trotzdem ist offensichtlich, dass kein anderer Schwinger technisch derart vielseitig agiert wie Reichmuth. Und deshalb dürfte der 27-Jährige beim ESAF in Pratteln die Rolle von Samuel Gigers stärkstem Herausforderer interpretieren. Vielleicht kommt es schon am kommenden Sonntag auf dem Brünig zu diesem Giganten-Duell.
Schlussgang-Kandidaten
Matthias Aeschbacher demonstriert bei seinem souveränen Erfolg auf dem Weissenstein, dass in seinem Schwung-Arsenal wesentlich mehr vorhanden ist als der innere Haken. Lario Kramer bodigt beim Festsieg am Freiburger Kantonalen mit Steve Duplan und Benjamin Gapany zwei Eidgenossen. Fabian Staudenmann taucht beim Berg-Klassiker zwar im vierten Gang gegen den entfesselten Aeschbacher, zuvor und danach hinterlässt der Kilchberg-Sieger aber einen bestechenden Eindruck. Domenic Schneider bezwingt auf dem Solothurner Hausberg bis zur Schlussgang-Niederlage drei Eidgenössische Kranzschwinger. Armon Orlik wird nach einem wettkampffreien Wochenende am Brünig starten.
Der grösste Wurf
Der 21-jährige Baselbieter Adrian Odermatt liefert auf dem Weissenstein mit dem Sieg gegen Kilian Wenger sein Meisterstück ab. Obwohl der Schwingerkönig von 2010 danach auch noch gegen Domenic Schneider verliert, reicht es Wenger letztendlich dennoch für den 100. Kranz seiner Karriere.
Absteiger der Woche
Fünf Tage nachdem Adrian Walther anlässlich vom Berner Kantonalen seinen ersten Kranzfestsieg gefeiert hat, verpasst der 20-Jährige auf dem Weissenstein mit drei Gestellten (Schneider, Joho, Strebel) und einer Niederlage gegen Patrick Gobeli den Weissenstein-Kranz. Ohne Eichenlaub-Schmuck muss auch der Aargauer Eidgenosse Joel Strebel die Heimreise antreten.
Beim Aufwärmen
Während für Andreas Döbeli die Saison aufgrund einer am Samstag erlittenen Verletzung (Kreuzbandriss) gelaufen ist, hat Schwarzsee-Sieger Florian Gnägi bei seinem Unfall im Freiburgerland Glück im Unglück – der Berner Seeländer darf sich trotz eines angerissenen Seitenbands im Knie Hoffnungen auf den Start beim Eidgenössischen machen. Auch Michael Ledermann ist trotz Verletzung (lädiertes Schulter-Eck-Gelenk) zuversichtlich, dass er mit intensiver Therapie bis zum ESAF am letzten August-Wochenende einsatzfähig sein wird.