Böser Zoff im Sägemehl
Schwingerkönige laufen gegen Impfpläne Sturm

Es gibt einige hochkarätige Schwinger, welche dem Corona-Impfstoff skeptisch gegenüberstehen. Der Technische Leiter vom ESV kann das nicht nachvollziehen.
Publiziert: 12.01.2021 um 11:39 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2021 um 19:22 Uhr
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Christian Stucki und die Schwinger müssen weiterhin zuhause trainieren. Eine Sondergenehmigung vom Bund wurde abgelehnt.
Foto: Sven Thomann
Marcel W. Perren

Würden Sie sich jetzt schon gegen Corona impfen lassen? Schwingerkönig Christian Stucki (35) hat diese Frage vorletzte Woche im Gespräch mit Sonntagsblick mit deutlichen Worten beantwortet: «In einer ersten Phase auf keinen Fall! Um einen Impfstoff richtig zu testen, braucht es im Normalfall zehn bis fünfzehn Jahre. Deshalb ist es für mich zurzeit keine Option, mir die Spritze setzen zu lassen.»

Der Aargauer Stefan Strebel (43) ist seit diesem Jahr als TL des Eidgenössischen Schwingerverbands Stuckis sportlicher Leiter. Und der eidgenössisch diplomierte Metzger und Kaufmann aus dem Freiamt vertritt bei diesem Thema eine ganz andere Meinung als sein König: «Ich wünsche mir, dass sich die Schwinger so schnell wie möglich impfen lassen.» Strebel, der zwei Mal das Aargauer Kantonale und drei Mal den Eidgenössischen Kranz gewonnen hat, will so schnell wie möglich mit gutem Beispiel vorangehen. «Ich habe mich bereits letzte Woche bei meinem Hausarzt in Villmergen für die Impfung angemeldet. Weil ich aber nicht zu einer Risikogruppe gehöre, wird es aber sehr wahrscheinlich bis im April dauern, ehe ich die gewünschte Spritze erhalten werde.»

«Corona-Impfung? Das ist für mich keine Option»
21:42
Stucki im Giganten-Talk:«Corona-Impfung? Das ist für mich keine Option»

Sondergenehmigung abgelehnt

Es wird sehr wahrscheinlich auch bis zum Frühlingsanfang dauern, ehe die «Bösen» wieder im Sägemehl kämpfen dürfen - der Bundesrat hat kürzlich eine Sondergenehmigung für ein Körperkontakt Training der Schwinger, die auf dem Papier Amateur-Status haben, abgelehnt.

Nöldi Forrer würde sich aber auch dann nicht gegen Corona impfen lassen, wenn eine solche Spritze das Trainingsverbot beenden würde. «Weil ich panische Angst vor Spritzen habe, habe ich mich seit der Starrkrampf-Vorbeugung in meiner Kindheit nie mehr impfen lassen» verrät der Schwingerkönig von 2001. Der 42-jährige Forrer, der mit 147-Kränzen den ewigen Rekord hält, legt nach: «Ich habe im BLICK gelesen, dass die Impfung gegen Corona nur dann wirkt, wenn man für längere Zeit auf Alkohol verzichtet. Und weil ich davon überzeugt bin, dass ein Gläschen Appenzeller Kräuter-Likör am Tag für mich mit die beste Medizin ist, kommt für mich diese Corona Impfung nicht in Frage».

Man muss deshalb davon ausgehen, dass Forrer seine Karriere sofort beenden würde, falls der ESV in Zukunft nur noch geimpfte Schwinger zu den Wettkämpfen zulassen würde. Würde in einem solchen Fall auch Christian Stucki seine Zwilchhosen sofort an den Nagel hängen? Der 198 cm lange und 150 Kilo schwere Überschwinger will sich bis auf weiteres in der Öffentlichkeit nicht mehr zu diesem Thema äussern.

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