Virus-Tragödie in Valencia
Schon neun Pferde sind tot!

Der Ausbruch des tödlichen Equinen Herpesvirus hat das Turniergelände in Valencia (Sp) in ein Krisenzentrum verwandelt. Nachdem der Weltverband einen europäischen Turnier-Stopp verhängt hat, kämpfen vor Ort Pfleger und Tierärzte um Pferdeleben.
Publiziert: 07.03.2021 um 14:57 Uhr
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Aktualisiert: 07.03.2021 um 15:00 Uhr
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An der CES Valencia Tour brach am 20. Februar das tödliche Equine Herpesvirus des aggressiven Typs 1 (EHV-1) aus.
Nicole Vandenbrouck

Es ist eine Tragödie, die sich derzeit auf dem Turniergelände im spanischen Valencia abspielt. Seit dort am 20. Februar im Rahmen der CES Valencia Tour das für Pferde tödliche Herpesvirus des aggressiven Typs-1 (EHV-1) ausgebrochen ist, kämpfen Pfleger, Reiter und Tierärzte um das Leben infizierter Vierbeiner.

Zunächst nimmt das Drama ohne grosse internationale Beachtung seinen Lauf. Es wird lediglich der Ausbruch der Pferdeseuche vermeldet. Doch rasch spitzt sich die Lage auf dem Gelände zu. Über 100 Pferde müssen in den dortigen provisorischen Stallungen bleiben. In Isolation. Über 80 Tiere zeigen Symptome. Die schweren Fälle mit neurologischen Problemen oder Lähmungserscheinungen werden in umliegende Tierkliniken transportiert.

Virus ist schon in Zug und Doha

Erst neun Tage später reagiert der Weltpferdesportverband FEI mit einem europäischen Turnierstopp. Da ist das Virus bereits in Doha (Katar) auf der Anlage, auf der die Global Champions Tour geritten wird, angekommen. Weil zwei Reiter direkt aus Valencia anreisen. Eines ihrer Pferde wird positiv getestet. Auch in der Schweiz gibts infizierte Vierbeiner von zwei Reitern im Kanton Zug. Weitere Fälle sind aufgetaucht in Belgien, Frankreich, Deutschland und Schweden.

Inzwischen ist die Verzweiflung in Valencia noch grösser geworden. Mitte Woche befinden sich 15 Pferde in Kliniken. Neun sind bisher verstorben am Virus: Zwei auf dem Turniergelände, fünf in Kliniken in Valencia und Barcelona, und zwei in Deutschland. Der Kampf dagegen dauert an. Es ist ein extremer. Es fehlt vor Ort an vielem. Tierärzte werden eingeflogen. Hilfsgüter ebenso. Denn die Medikamente gehen aus, das Futter, das Wasser.

Erschöpfung, Wut und Trauer ist spürbar, das berichten Helfer. Der Kampf gegen die Pferdeseuche geht ans Herz. Und ans Geld, es sind bereits Spendenkonten eingerichtet worden. Denn ein Ende des Dramas ist noch nicht in Sicht.

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