Blutige Wunde, einbandagierter Ellbogen und zerrissenes Trikot: Schwer gezeichnet erreicht Rad-Juwel Carlos Rodriguez (21) am Donnerstag das Ziel der 18. Etappe. Nach der Verwicklung im Massensturz kämpfte sich der junge spanische Meister zusammen mit Team-Star Carapaz den Schlussanstieg hoch, wird 17. Das ist auch für Tao Geoghegan Hart (27) aussergewöhnlich.
Der Giro-Sieger von 2020 feiert seinen Ineos-Teamkollegen: «Zeig mir einen härteren Kerl. Mein Rücken ist total kaputt, aber ich kann mich nicht beschweren, wenn man jemanden so kämpfen sieht», posaunt der ebenfalls von einem Sturz gezeichnete Geoghegan Hart auf Instagram. Für den Mann aus dem Mutterland des Fussballs ist ein Vergleich nicht weit.
«Clowns, die 90 Minuten herumlaufen»
Ohne sie zu nennen, ist klar, welche Sportart Geoghegan Hart meint: «Zeig dieses Foto irgendeinem Clown, der 90 Minuten lang auf dem Spielfeld herumläuft und nach dem VAR und in der Halbzeit nach Orangen fragt. Dieser Kerl kämpfte fünf Stunden lang.»
Dass auch Rad-Profis Grenzen gesetzt sind, zeigt Bergpreis-Leader Jay Vine. Nach dem Zusammenrasseln mit Rodriguez & Co brach der Australier die Rundfahrt ab. Auch Slowenien-Star Primoz Roglic musste wegen eines Sturzes unter der Woche die Vuelta aufgeben.
Anders Carlos Rodriguez. Für den jungen Spanier steht am Samstag die harte Bergetappe und am Sonntag das Abschluss-Stück der dreiwöchigen Rundfahrt an. Im Gesamtklassement liegt er als Fünfter weit vor den Star-Kollegen Carapaz (14.) und Geoghegan Hart (16.). Weitere Bewunderungs-Bekundungen sind ihm fast auf sicher. (str)