Der tiefe Fall des Chris Froome
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Tour-Triumphator ausgebootet:Der tiefe Fall des Chris Froome

Vierfacher Tour-de-France-Triumphator darf nicht nach Frankreich
Der tiefe Fall des Chris Froome

Die Teamkollegen machen sich über ihn lustig, die Teamleitung bootet ihn aus. Rad-Superstar Chris Froome ist vom Sockel gefallen.
Publiziert: 20.08.2020 um 01:00 Uhr
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Aktualisiert: 20.08.2020 um 09:44 Uhr
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Chris Froome hat im Tour-Team von Ineos keinen Platz mehr.
Foto: AFP

Ein Superstar ist nicht mehr. Chris Froome wird von seinem Rennstall endgültig demontiert. Der vierfache Tour-de-France-Sieger darf dieses Jahr beim kommende Woche steigenden Rad-Highlight nicht mitmachen.

«Chris braucht noch ein bisschen länger, um wieder an sein höchstes Level zu kommen», sagte Ineos-Teamchef Sir Dave Brailsford. «Er soll bei der Vuelta an den Start gehen. Er ist ein grosser Champion, eine Legende des Sports, er verdient es, nochmal eine Grand Tour als Leader zu fahren.»

Aber für die Tour de France reicht es nicht mehr. Froome hat kein Gewicht mehr beim Team Ineos, das er ja Ende Saison verlassen wird in Richtung Israel Start-Up Nation.

Teamkollegen witzeln über Froome

Wie sehr der Status des einst unumstrittenen Teamleaders gelitten hat, zeigt die Episode aus dem Trainingslager Anfang August. In einem Podcast machten sich seine Teamkollegen Geraint Thomas und Luke Rowe öffentlich über ihn lustig. Thomas nannte ihn einen hungrigen, «schmächtigen Jungen». Die beiden machten sich über die technischen Fähigkeiten des Briten lustig, er fahre in den Trainings ständig in alle rein.

Froome nur noch Gespött! Ein schwerer Sturz hätte ihn vor 14 Monaten fast seine Karriere gekostet. Doch er kämpfte sich zurück. Der in Kenia geborene 35-Jährige wollte es gerne noch einmal allen zeigen.

Froome noch nicht in Topform

Der Plan war, sich beim Critérium du Dauphiné für die Tour zu empfehlen. Doch Froome fuhr dem Geschehen nur hinterher, war vor allem bei den Anstiegen chancenlos und lag am Ende fast eineinhalb Stunden hinter Gesamtsieger Daniel Martinez (Kol). Die Tour-Ausbootung ist die logische Folge.

«Es ist schon eine Umstellung für mich, von der Tour zur Vuelta», sagt Froome dazu und macht gute Miene zum bösen Spiel. «Wenn ich bedenke, von wo ich komme nach dem Horrorsturz, bei dem viele Knochen gebrochen waren, dann bin ich glücklich, dass ich wieder Rennen fahren kann.» Ihm fehle noch das Selbstvertrauen für Grosstaten bei der Tour de France. Von daher sei es realistischer, die Vuelta Ende Oktober in Angriff zu nehmen.

Ineos setzt auf die Zukunft

Ein schwacher Trost für ihn: Auch Spötter Thomas erhält nur ein Gnadenbrot und darf nicht mit nach Frankreich. Der 34-jährige Tour-Sieger von 2018 soll sich auf den Giro Anfang Oktober konzentrieren.

Das Team Ineos (ehemals Sky) setzt auf die Zukunft. «Egan Bernal und Richard Carapaz gehen auf das Gelbe Trikot», erläutert Teamchef Brailsford. Bernal siegte im Vorjahr mit 22 als Jüngster Fahrer der Neuzeit. Für den letztjährigen Giro-Sieger Carapaz (27) ist es die erste Tour-Teilnahme.

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