Bilder, die einem den Schauer über den Rücken jagen lassen: Der belgische Rad-Jungstar Remco Evenepoel (20) touchiert während der Lombardei-Rundfahrt bei einer Abfahrt mit vollem Tempo eine Mauer, überschlägt sich und über die Brücke einen Abhang hinunter. Man will nicht hinschauen und muss es doch. Die Fortografen rasen herbei, schiessen ihre Bilder. Evenepoel bleibt im Hang liegen, man muss das Schlimmste befürchten. Erste Helfer sind da, versorgen den Belgier.
Er gilt als neuer Merckx
Nach der Röntgenuntersuchung in Como ist die Diagnose inzwischen bekannt und die Erkenntnis da, dass der junge Sportler mehr als einen Schutzengel hatte. Bei seinem Horror-Sturz erlitt er einen Beckenbruch und eine Prellung des rechten Lungenflügels. Evenpoel wurde am Sonntag nach Belgien überstellt. In seiner Heimat gilt der Sieger der Polen-Rundfahrt bereits als neuer Eddy Merckx.
Evenpoels schlimmer Unfall sollte nicht der einzige an diesem Rennen bleiben. Kurz vor dem Ziel fährt plötzlich ein Auto auf die Strasse, der Deutsche Maximilian Schachmann flitzt heran, will links vorbei, da dreht das Auto nach links und es kommt zum Aufprall. Aus dem Wagen steigt eine alte Frau, statt zu helfen schlägt sie entsetzt die Hände vors Gesicht.
Schachmann fährt zwar weiter, wird sogar noch siebter im Ziel. Der Deutsche aber erleidet einen Schlüsselbeinbruch. Damit wird der 26-Jährige sicher für die Tour de France ausfallen.